Gottschalk findet Franziskus großartig

Ein Papst für den Wandel

Fernsehmoderator Thomas Gottschalk ist von Papst Franziskus begeistert. "Wir kommen mit diesem Papst den Leuten langsam näher", sagte er bei einem Podiumsgespräch zum 50-jährigen Bestehen der katholischen Journalistenschule.

Moderator Thomas Gottschalk / © Tobias Hase (dpa)
Moderator Thomas Gottschalk / © Tobias Hase ( dpa )

"Da fällt ein Polizist um und er springt vom Wagen und hilft ihm. Das hätte früher nicht einmal jemand zu inszenieren gewagt", sagte der katholische TV-Entertainer am Montagabend in München. "Wir kommen mit diesem Papst den Leuten langsam näher, aber es ist verflucht spät." Der 67-Jährige bekannte, er habe sich erst daran gewöhnen müssen, dass Bischöfe jünger seien als er. "Ich habe mich fest entschlossen, wenn der erste Papst kommt, der jünger ist als ich, trete ich wirklich zurück."

Schon öfter hatte sich der Moderator enthusiastisch über Papst Franziskus geäußert. Das Kirchenoberhaupt verstehe es, seine Botschaft in einer "beruhigend schlichten" Sprache und nicht zu verkopft zu vermitteln, sagte Gottschalk 2016.

Das "Unterhaltungsgen"

Gottschalk äußerte sich bei einem Podiumsgespräch mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Die Veranstaltung in der Jesuitenhochschule fand anlässlich des 50-jährigen Bestehens der katholischen Journalistenschule ifp statt. Gottschalk hat sich dort selbst studienbegleitend ausbilden lassen.

Für eine journalistische Laufbahn habe ihm "der Ernst gefehlt", bekannte der Moderator. Er habe einfach von Anfang an "dieses Unterhaltungsgen" in sich gehabt. Jeder Kommentar sei ihm zur Glosse geraten.Aber der 67-Jährige ist nun mal der schillerndste Absolvent des Instituts zur Förderung des publizistischen Nachwuchses (ifp) der katholischen Kirche. So zog denn auch der «Görres-Abend» am Montag in München zum 50-jährigen Bestehen der Einrichtung mehrere hundert Besucher an, um Gottschalk und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem Münchner Kardinal Reinhard Marx, zu lauschen.

Marx: Echte Neugierde nötig

Zum Auftakt gab es nachdenkliche Töne des Kardinals zur Medienwelt. Er habe große Sorge in Bezug auf die Kommunikation in der Öffentlichkeit. Wenn der Punkt erreicht sei, dass die Menschen einander nicht mehr verstünden, "dann ist die Demokratie in Gefahr".

Deshalb habe er den Wunsch, dass das ifp dranbleibe an den Herausforderungen der Zeit wie etwa der Digitalisierung. Den Journalisten legte er ans Herz, "echte Neugierde darauf zu haben, wie es wirklich gewesen ist". Außerdem sollten sie Lust darauf haben, Menschen zu begegnen. Er habe in seinem Leben nicht immer, aber überwiegend gute Erfahrungen mit Journalisten gemacht. Medienschelte sei zwar in manchen Kirchenkreisen beliebt, bringe aber nichts.

Insgesamt sind aus dem "Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses" seit 1968 rund 3.000 Journalisten hervorgegangen, darunter viele Chefredakteure und preisgekrönte Reporter. Die deutschen Bischöfe stellen für das ifp jährlich 1,6 Millionen Euro Kirchensteuermittel zur Verfügung.


Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Thomas Gottschalk / © Tobias Hase (dpa)
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Thomas Gottschalk / © Tobias Hase ( dpa )
Quelle:
KNA