Gottschalk sinniert über Umgang mit Trauer

"Trauriges ist nichts für die Öffentlichkeit"

Trauriges sollte nach den Worten von Thomas Gottschalk bei einem Entertainer wie ihm kein Thema für die Öffentlichkeit sein. "Trauer hat in meinem Leben stattgefunden, aber nicht vor den Augen der Leute", verriet der 73-Jährige.

Moderator Thomas Gottschalk / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Moderator Thomas Gottschalk / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Jeder Mensch erlebe Trauriges. Er habe etwa die Trennung von seiner Frau Thea hinter sich. "Eine Trennung ist für keinen Menschen angenehm", sagte der 73-Jährige der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag).

Früher Tod des Vaters prägt Gottschalk

Auf die Frage, ob ihn der frühe Tod seines Vaters, den er im Alter von 14 Jahren verlor, geprägt habe, meinte Gottschalk: "Wahrscheinlich insofern, als dass ich ohne Vater nicht die Chancen hatte, die mein Sohn heute hat." Dieser rufe ihn noch mit 40 an und frage: "Papa, kannste mal ...?!" Ihm sei es dagegen eher peinlich gewesen, als seine Mutter ihm damals gesagt habe, dass der Vater sterben werde. Wahrscheinlich sei er mit der Situation überfordert gewesen: "Ich habe mich gefragt: Was machst du, nimmst du die Mama jetzt in den Arm und sagst, das wird schon, ich bin da. Oder sagst du: Scheiße, das hast du nicht verdient?"

Früh erwachsen geworden

Unangenehm sei ihm auch gewesen, als der Religionslehrer damals in der Schule gesagt habe, dass der Vater eines Klassenkameraden gestorben sei und die Mitschüler jetzt ein Vaterunser beten sollten, erinnerte sich der Moderator. Durch den frühen Tod habe er aber gelernt, sich durchzubeißen: "Mit 16 musste ich bereits Pflichten übernehmen, die andere in dem Alter nicht hatten."

Dazu gehörte das Stromablesen im Keller, wobei er gar nicht gewusst habe, wie das funktioniere und er zugleich Angst vor den Ratten im Keller gehabt habe, führte der Moderator weiter aus. Auch habe er viel Rasen bei anderen Leute "für Kohle" gemäht und Post ausgetragen. Als seine "Christenpflicht" habe es der katholische Gottschalk auch erachtet, einen ehemaligen Lehrer im Altenheim zu besuchen: "Den Mann habe ich zugespaßt, ob es ihm gepasst hat oder nicht."

Was der November mit Tod und Trauer zu tun hat

Was bedeutet der Name November?

Der Name hat nichts mit Tod und Trauer zu tun. November kommt vom lateinischen novem für neun. Weil bei den Römern lange Zeit der März der erste Monat war, war der November der neunte. Alte deutsche Namen waren Windmond, Wintermonat oder Nebelung, was auf die oft widrigen Wetterverhältnisse hindeutet.

Was hat der Monat mit Tod und Trauer zu tun?

Novembernebel  / © Harald Oppitz (KNA)
Novembernebel / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA