Jeder Mensch erlebe Trauriges. Er habe etwa die Trennung von seiner Frau Thea hinter sich. "Eine Trennung ist für keinen Menschen angenehm", sagte der 73-Jährige der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag).
Früher Tod des Vaters prägt Gottschalk
Auf die Frage, ob ihn der frühe Tod seines Vaters, den er im Alter von 14 Jahren verlor, geprägt habe, meinte Gottschalk: "Wahrscheinlich insofern, als dass ich ohne Vater nicht die Chancen hatte, die mein Sohn heute hat." Dieser rufe ihn noch mit 40 an und frage: "Papa, kannste mal ...?!" Ihm sei es dagegen eher peinlich gewesen, als seine Mutter ihm damals gesagt habe, dass der Vater sterben werde. Wahrscheinlich sei er mit der Situation überfordert gewesen: "Ich habe mich gefragt: Was machst du, nimmst du die Mama jetzt in den Arm und sagst, das wird schon, ich bin da. Oder sagst du: Scheiße, das hast du nicht verdient?"
Früh erwachsen geworden
Unangenehm sei ihm auch gewesen, als der Religionslehrer damals in der Schule gesagt habe, dass der Vater eines Klassenkameraden gestorben sei und die Mitschüler jetzt ein Vaterunser beten sollten, erinnerte sich der Moderator. Durch den frühen Tod habe er aber gelernt, sich durchzubeißen: "Mit 16 musste ich bereits Pflichten übernehmen, die andere in dem Alter nicht hatten."
Dazu gehörte das Stromablesen im Keller, wobei er gar nicht gewusst habe, wie das funktioniere und er zugleich Angst vor den Ratten im Keller gehabt habe, führte der Moderator weiter aus. Auch habe er viel Rasen bei anderen Leute "für Kohle" gemäht und Post ausgetragen. Als seine "Christenpflicht" habe es der katholische Gottschalk auch erachtet, einen ehemaligen Lehrer im Altenheim zu besuchen: "Den Mann habe ich zugespaßt, ob es ihm gepasst hat oder nicht."