Greenpeace bekräftigt Kaufinteresse an Vattenfall-Braunkohlegeschäft

Außergewöhnliche Idee

Greenpeace Schweden hat sein Kaufinteresse am deutschen Braunkohle-Geschäft des Energiekonzerns Vattenfall bekräftigt. Man wolle ernsthafte Gespräche mit Vattenfall führen, um die Braunkohleressourcen letztlich zu schützen.

Greenpeace fordert Braukohle-Ausstieg / © Patrick Pleul (dpa)
Greenpeace fordert Braukohle-Ausstieg / © Patrick Pleul ( dpa )

Das sagte die Präsidentin der schwedischen Umweltorganisation, Annika Jacobson, der in Bielefeld erscheinenden "Neuen Westfälischen" (Mittwochsausgabe). Greenpeace wolle die Braunkohle kaufen, "um sie da zu lassen, wo sie hingehört - in der Erde". Die Vorsitzende des Umwelt-Ausschusses im Bundestag, Bärbel Höhn (Grüne), bezeichnete das Angebot als "interessante Idee".

Vattenfall verkauft deutsche Braunkohlekraftwerke

Der Konzern Vattenfall, der komplett im Besitz des schwedischen Staats ist, hatte Ende September den Verkauf seiner deutschen Braunkohlekraftwerke und -tagebaue gestartet. Dazu gehören die Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe in Brandenburg, Boxberg und Block R der Anlage Lippendorf in Sachsen und die dazugehörigen Tagebaubetriebe in der Lausitz. Außerdem sollen zehn Wasserkraftwerke mitverkauft werden. Greenpeace hatte am Dienstag in einem Brief an die Bank Citigroup, die mit dem Verkauf beauftragt ist, sein Kaufinteresse bekundet.

Antwort von Vattenfall steht aus

Jacobson erklärte, Greenpeace warte nun auf eine Antwort von Vattenfall. "Wir müssen klarmachen, dass es keinen Weg der Erneuerung der fossilen Energie mehr gibt", sagte die Umweltaktivistin der "Neuen Westfälischen". "Die Zukunft gehört der neuen Industrie."

Die Grünen-Politikerin Höhn sagte der Zeitung, der Plan von Greenpeace sei eine "interessante Idee". Zugleich mahnte sie für den Fall einer Schließung der Braunkohlekraftwerke und -tagebaue Sozialverträglichkeit an. "Auch ein Kohlekraftwerk kann nicht von heute auf morgen geschlossen werden", betonte Höhn.

 


Quelle:
epd