Bis heute ist der Gregorianische Gesang ein wichtiger Bestandteil der römisch-katholischen Liturgie. In weiten Teilen stammen die einstimmigen Melodien aus der Zeit bis zum 6./7. Jahrhundert. Sowohl bei der Feier der Messe als auch dem Stundengebet wurden und werden die Gesänge angestimmt.
Über Jahrhunderte haben Komponisten den Gregorianischen Gesang als Basis für eigene Kompositionen genommen, bei denen dann deutlich die einstimmigen Melodien zu hören sind und in Verbindung der jeweils neuen Tonsprache ganz charakteristische Werke entstehen.
Programm passt perfekt zum Kölner Dom
Ruben Sturm hat sein Programm genau auf den Kölner Dom und dessen Akustik abgestimmt: "Das französische Programm hat sich ein bisschen zwangsläufig ergeben durch die andere Idee, die dahintersteht", erklärt Ruben Sturm bei der Werkeinführung vorab.
Er möchte in Köln ein Programm mit Orgelwerken spielen, die als Basis oder Inspiration den Gregorianischen Choral haben. "Da gibt es viele französische Werke, weil der Gregorianische Choral bis heute eine lange Tradition in Frankreich besitzt - gerade in den großen Kathedralen", sagt der Rottenburger Domorganist: "Ich finde, dass die französische Kathedralmusik, die vom Choral inspieriert ist, besonders gut in diesen Dom passt!"
Davon können sich dann die Zuschauerinnen und Zuschauer im Dom oder via Livestream überzeugen, Sturm spielt eigene Improviationen im französischen Stil der Barock-Zeit, aber auch der Moderne, die alle gregorianisch inspiriert sind - ebenso wie die Werke der französischen Komponisten Langlais, Tournemire, Widor und Hakim, die Sturm ebenfalls aufführt.
Domorganist und Professor
Ruben Sturm wurde 2009 in die Bischofsstadt Rottenburg am Neckar berufen, wo er seit 2010 als Domorganist und Professor für Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation/Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule für Kirchenmusik wirkt.
1979 in Speyer am Rhein geboren, studierte Sturm an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main Kirchenmusik und Künstlerisches Orgelspiel. Zu seinen Lehrern dort zählten Prof. Martin Lücker (Orgel), Prof. Gerd Wachowski (Orgelimprovisation) und Wolfgang Hess (Klavier). Zum kirchenmusikalischen A-Examen 2005 (mit Auszeichnungen in Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation/Liturgischem Orgelspiel) kam Anfang 2006 noch die Konzertreifeprüfung als Organist dazu.
Publikum bleibt begrenzt, Teilnehmende werden ausgelost
Seit Beginn der Orgelfeierstunden besteht jede Woche von Donnerstag ab 9:00 Uhr bis Freitag, 23:59 Uhr die Möglichkeit, sich jeweils für die nächste Orgelfeierstunde am Dienstag zu registrieren, um automatisch an der Verlosung für Karten teilzunehmen. Jeden Samstag ab 17 Uhr werden alle Teilnehmende informiert, ob sie ausgelost wurden.
DOMRADIO.DE beginnt die Übertragung wöchentlich um 19:45 Uhr mit einer Werkführung zum jeweiligen Konzert, das live um 20 Uhr startet. Zu sehen ist die Übertragung auf DOMRADIO.DE, auf Facebook und Youtube, sowie im Programm des Fernsehsenders EWTN.
Programm am 17.08.2021
Chant grégorien à la francaise
Jean Langlais (1907-1991)
Suite médievale en forme de Messe basse, op. 56 (1947)
- Prélude (Entrée)
- Tiento (Offertoire)
- Méditation (Communio)
- Acclamations carolingiennes (Sortie)
Ruben J. Sturm (*1979)
Suite française classique improvisée
sur le „Salve Regina“ (1e ton)
- Plein chant
- Duo
- Trio
- Basse de Trompette
- Récit
- Grand jeu
Charles Tournemire (1870-1939)
Communion - In Assumptione B. V. M. (L´Orgue mystique)
Charles Marie Widor (1844-1937)
Symphonie Romane, op. 73
I. Moderato
Naji Hakim (*1955)
Salve Regina (1e ton)
Ruben J. Sturm (*1979)
Variations symphoniques improvisées
sur le „Ave maris stella“