Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem hat Israel vorgeworfen, Christen wiederholt an der Ausübung ihres Glaubens zu hindern. "Es obliegt den israelischen Behörden, die unverletzlichen Rechte der Religionsfreiheit, des Zugangs zu heiligen Stätten und der ungehinderten Durchführung religiöser Zeremonien zu wahren", heißt es in einer Stellungnahme von Freitag. Hintergrund sind nach Kirchenangaben massive behördliche Einschränkungen bei der Feier des kirchlichen Verklärungsfests auf dem Berg Tabor in Nordisrael am 19. August.
Laut Patriarchat hat die Polizei den Gläubigen die Teilnahme an den Festgottesdiensten auf dem Tabor untersagt und dies mit fehlenden staatlichen Genehmigungen begründet. Bereits 2022 und 2023 hatten israelische Behörden die Feiern laut Medienberichten eingeschränkt. Der Brandschutz des Kirchengeländes auf dem Berg genüge nicht den Anforderungen.
Möglicher Vorwand für Einschränkungen
Das Patriarchat erklärte, es habe aktiv den Dialog mit dem Innenministerium gesucht, um eine Wiederholung der Verbote zu vermeiden. Die "wiederholte israelische Darstellung christlicher Gebete und religiöser Zeremonien als private Veranstaltungen, die Sicherheitsmaßnahmen erfordern", sei ein Vorwand, um Christen unangemessene Einschränkungen aufzuerlegen.
Dabei handele es sich bei dem Verklärungsfest nicht um einen Einzelfall. Israel habe andere heilige Zusammenkünfte in vergleichbarer Weise beeinträchtigt, darunter die Feier des "Heiligen Feuers" am orthodoxen Karsamstag in Jerusalem.
Der 588 Meter hohe Tabor in der Jesreel-Ebene gilt in christlicher Tradition als die Stätte des Offenbarungsereignisses der "Verklärung Christi", bei der Jesus mehreren Jüngern in einem leuchtenden Weiß erschien. Neben der griechisch-orthodoxen Kirche gibt es auf dem Berg auch eine römisch-katholische Basilika und ein Franziskanerkloster.
