Die Zeremonie fand im Rahmen eines Gottesdienstes mit mehreren hundert Teilnehmern unter freiem Himmel gegenüber dem Neuen Rathaus statt. Dabei gab Koch auch den künftigen Kantor und Organisten der Propsteikirche bekannt. Es ist der bisherige Trierer Domkapellmeister Stephan Rommelspacher (53). Die Berufung solle der Bedeutung Leipzigs als Stadt der Musik Rechnung tragen, betonte der Bischof.
Das neue Gotteshaus ersetzt die aus DDR-Zeiten stammende und baufällige Propsteikirche, die am Rand der Innenstadt steht. Bislang ist Leipzig die einzige deutsche Metropole ohne repräsentatives katholisches Gotteshaus im Zentrum. Dort ist nun ein kubisches Gebäude mit Glockenturm und weiteren Räumen für die wachsende Kirchengemeinde geplant. Die Kosten werden auf rund 15 Millionen Euro veranschlagt, von denen bislang über ein Drittel durch Spenden gedeckt ist.
Bei dem Festakt rief Koch die Christen auf, das neue Gotteshaus mit Leben zu erfüllen. Kirche und Gemeinderäume sollten "Orte der Begegnung, des Austauschs und der Gastfreundschaft" werden. "Herzlich willkommen sind auch Menschen, die dort nur nachdenken wollen", so der Bischof. Besonders sollten die neuen Räume "zu Orten der ökumenischen Begegnung auf dem Weg zur Einheit der Kirche werden", hob er hervor.
Ökumenische Freude
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) würdigte in einem Grußwort das Projekt als städtebauliches Zeichen. Es schließe auf dem bisher unbebauten Gelände gegenüber dem Neuen Rathaus der Stadt "eine Wunde des Zweiten Weltkriegs". Die Propsteigemeinde bekunde damit ihr "Ja" zur Zukunftsfähigkeit Leipzigs. Jung rief sie auf, sich verstärkt kulturell und sozial einzubringen.
Der evangelische Leipziger Superintendent Martin Henker äußerte seine Freude darüber, "dass die katholischen Christen nun mitten in die Stadt zurückkehren". Die Zeiten seien vorbei, "in denen man sich daran gemessen hat, wer die höheren Türme zustandebringt". Die Christen sollten stattdessen gemeinsam Zeugnis vom Glauben geben.
Bischof Koch dankte auch den anderen deutschen Bistümern für die Unterstützung des Projekts. So sei die Hälfte der Kollekte beim Hauptgottesdienst des Eucharistischen Kongresses vom 5. bis 9. Juni in Köln dafür bestimmt.