Größtes ostdeutsches Kirchbauprojekt nun mit Turmkreuz

"Markenzeichen des Glaubens"

Der höchste Punkt ist markiert: Den Neubau der Leipziger Propsteikirche Sankt Trinitatis ziert jetzt ein 7,50 Meter hohes Stahlkreuz. Am Samstag wurde das Kreuz im Rahmen einer liturgischen Feier auf der Turmspitze montiert.

Autor/in:
Markus Nowak
Kreuz für die Leipziger Propsteikirche (epd)
Kreuz für die Leipziger Propsteikirche / ( epd )

Damit hat das künftige Gotteshaus "ein erkennbares Gesicht", freute sich Pfarrer Gregor Giele, der die Baustelle beim sogenannten "Kreuzeinhub" betreute, "ein Markenzeichen des Glaubens". Auch für den Leipziger Propst Lothar Vierhock ist ein Kreuz "nach wie vor eine Provokation, über das Leben nachzudenken", wie er bei der Feier vor rund 1.000 Besuchern betonte. "Denn das Kreuz steht für den Tod, zugleich aber auch für die Hoffnung auf Leben". 700 Kilogramm wiegt das Exemplar, das die neue Propsteikirche ziert. Gefertigt wurde es von einer Firma aus dem 3.000-Einwohner-Örtchen Zschepplin, rund 30 Kilometer nördlich von Leipzig.

Bei der Feier und den anschließenden Baustellenführungen gab der Architekt, Ansgar Schulz, den Termin bekannt, an dem das größte Kirchenneubauprojekt Ostdeutschlands seit der Wende abgeschlossen sein soll. Am 7. Mai 2015 soll - "wenn wir weiterhin so toll arbeiten und die Planungen rundlaufen" - die Kirchweihe sein. "Das Schönste für uns Architekten ist es, Häuser zu bauen, in denen sich Menschen versammeln", brachte Schulz seine Motivation auf den Punkt, das Projekt fristgerecht zu vollenden.

Das neue Gotteshaus ersetzt die aus DDR-Zeiten stammende und baufällige Propsteikirche, die am Rand der Innenstadt steht. Bislang ist Leipzig die einzige deutsche Metropole ohne repräsentatives katholisches Gotteshaus im Zentrum. Gegenüber dem Neuen Rathaus der Messestadt ist nun ein kubisches Gebäude mit Glockenturm und weiteren Räumen für die wachsende Kirchengemeinde bereits im Rohbau fertig. Die Kosten für den Bau werden mit rund 15 Millionen Euro veranschlagt, hinzu kommen noch 2 Millionen Euro für die Ausstattung.

 Inzwischen hat die Propsteigemeinde nach eigenen Angaben bereits 6 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Das Bistum Dresden-Meißen unterstützt den Bau mit weiteren 6 Millionen Euro. Rund 1,2 Millionen Euro kommen vom Bonifatiuswerk, das katholische Gemeinden in Minderheitenlage unterstützt. "Das Kreuz zeigt nach außen, dass hier Raum zum Glauben da ist", kommentierte dessen Generalsekretär Georg Austen beim Festakt am Samstag.

Derweil hat die Verkleidung der Kirche mit dem Rochlitzer Porphyr-Tuff begonnen. Spezialisten vermauern die 4.500 Quadratmeter Außenfläche mit rund 1.200 Tonnen des rötlichen Natursteins. Seit über 1.000 Jahren wird der "Sächsische Marmor" in den Steinbrüchen auf dem Rochlitzer Berg - einem in grauer Vorzeit tätigen Vulkan - abgebaut. Markant ist das poröse Gestein vor allem durch die zahlreichen rundliche Quarze. Einsprengungen von dunklem Magnesia, bläuliche Lapilli und Porphyrkugeln verleihen dem Stein eine individuelle Farbe und Textur. Laut Architekten soll die Verkleidung der Kirche mit dem Porphyr bis Ende August komplett abgeschlossen sein.


Quelle:
KNA