Die Texte für den diesjährigen Kreuzweg des Papstes am Kolosseum sind von Mitarbeitern, Seelsorgern und Inhaftierten eines Gefängnisses in Padua geschrieben worden. Dies bestätigte der Bischof der Stadt, Claudio Cipolla, dem Informationsdienst SIR (Mittwoch). Franziskus selbst hatte sich am Ende seiner Online-Generalaudienz am Vormittag für die Meditationstexte bedankt.
Texte aus dem Gefängnis
Sie stammen aus der Haftanstalt "Due Palazzi" in Padua und sollen am Abend des Karfreitags in Rom vorgetragen werden.
Bischof Cipolla zufolge erscheinen in den Texten "die unterschiedlichen Gesichter" der Menschen, die mit dem Gefängnis zu tun haben. Dazu gehörten "das Opfer, die gefangene Person, der Vollzugsangestellte, der freiwillige Helfer, die Familie des Häftlings, der Untersuchungsrichter, der Bewährungshelfer, die unschuldige, mitunter zu Unrecht beschuldigte Person".
Ein herausfordernder Auftrag
Der Auftrag an die "Gefängnis-Gemeinde", Texte zu schreiben für eine Andacht, in der an das Leiden und Sterben Jesu erinnert wird, sei eine große Ehre und Herausforderung, so der Bischof. Zumal in einer Zeit, da Padua durch die Coronavirus-Krise schwer getroffen sei. Im vergangenen Jahr hatte die Ordensfrau Eugenia Bonetti, eine Aktivistin gegen Menschenhandel, die Texte verfasst.
Ablauf der Osterfeierlichkeiten noch unklar
Ob und wie in der Woche vor Ostern in Rom bereits wieder Gottesdienste stattfinden können, ist noch unsicher. Das von der Regierung verhängte Versammlungsverbot endet - nach aktuellem Stand - kurz vorher, am 3. April. In den vergangenen Jahren hatten an der Kreuzwegandacht mit dem Papst rund ums Kolosseum jeweils etwa 15.000 Menschen teilgenommen.