In Österreich sind im Zuge weiterer Lockerungen von Corona-Auflagen seit Samstag auch große Geschäfte wieder geöffnet. In mehreren Regionen blieb der große Ansturm auf die Läden jedoch aus. "Es fängt gut an, aber wir sind weit von der Normalität entfernt", zitierte der Sender ORF den Handelschef der Wiener Wirtschaftskammer, Rainer Trefelik.
Während Baumärkte, Gartencenter und kleine Geschäfte bereits am 14. April wieder öffnen durften, mussten große Einzelhändler und Einkaufszentren bis Anfang Mai warten. Nun dürfen alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Am 15. Mai folgen dann die Restaurants, Ende Mai die Hotels. Die Hygieneregeln wie ein Mindestabstand von einem Meter und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sowie öffentlichen Verkehrsmitteln gelten weiter.
In der Mariahilfer Straße, einer der Haupteinkaufsmeilen Wiens, waren am Samstag mehr Menschen unterwegs als in den vergangenen Wochen, als noch sehr strikte Ausgangsbeschränkungen galten. Die Fußgängerzone war aber sichtlich weniger belebt als an Samstagen vor der Corona-Pandemie. Obwohl große Einkaufszentren in mehreren Bundesländern mit Rabatten lockten, verzeichneten einige in den ersten Stunden nach der Wiedereröffnung nur einen moderaten Kundenzulauf, wie der ORF berichtete.
In Österreich sind derzeit nur noch knapp 1800 Menschen an Covid-19 erkrankt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen bewegt sich im zweistelligen Bereich. Tausende Betten für mögliche Covid-19-Patienten stehen leer. Die Regierung sieht diese Bilanz als Erfolg ihrer frühen und strikten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus. Die Ausgangsbeschränkungen setzten am 16. März ein und galten bis 30. April. (dpa, 2.5.20)