Gründungsmitglied der "Großmütter der Plaza de Mayo" gestorben

Großmutter "Chicha" hat ihre Enkelin nie gefunden

Maria Isabel "Chicha" ist eine Migründerin der Bürgerrechtsbewegung "Großmütter der Plaza de Mayo". Während der argentinischen Militärdiktatur sind 500 Kinder verschwunden, darunter ihre Enkelin. Sie blieb unauffindbar.

Maria Isabel "Chicha" Chorobik de Mariani / © Abuelas de Plazo de Mayo (Abuelas de Plazo de Mayo)

In Argentinien trauern die "Großmütter der Plaza de Mayo" um Gründungsmitglied Maria Isabel "Chicha" Chorobik de Mariani. Die Menschenrechtlerin starb laut örtlichen Medienberichten in der Nacht zum Dienstag mit 94 Jahren in einem Krankenhaus in La Plata. Chorobik de Mariani gehörte der Bürgerrechtsbewegung bis 1989 an, ehe sie sich aus der Organisation zurückzog und eine eigene Stiftung gründete.

 

 

Die "Großmütter der Plaza de Mayo" versuchen, Verbrechen aus der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) aufzuklären. Schätzungen zufolge kamen damals mindestens 500 Kinder von Regimegegnern in Gefängnissen und Folterlagern zur Welt. Sie wurden systematisch von ihren Eltern getrennt und an Adoptiveltern übergeben.

Um verschwundene Kinder aus dieser Zeit ausfindig zu machen, wollen die "Großmütter der Plaza de Mayo" unter anderem Einträge aus Kirchenarchiven zu Taufen nutzen. Argentiniens katholische Kirche erklärte sich zuletzt bereit, Archive aus der Diktaturzeit freizugeben.


Quelle:
KNA