Grüne lehnen bewaffnete Drohnen ab

"Ethisch wie völkerrechtlich hochproblematisch"

Vor der Debatte im Bundestag wendet sich die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt entscieden gegen bewaffnete Drohnen. Drohnen dürften nicht die Schwelle für Militäreinsätze senken, sagte sie der "Bild am Sonntag".

Militärische Drohne (dpa)
Militärische Drohne / ( dpa )

Die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt lehnt für ihre Fraktion bewaffnete Drohen aus ethischen Gründen ab. Vor der Debatte im Bundestag sagte sie der "Bild am Sonntag", Aufklärungsdrohnen seien sinnvoll. Dagegen forderte der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, die Anschaffung von Kampfdrohnen.

Nicht der Mensch allein entscheidet

Nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden bedeuten Drohnen eine stärkere Automatisierung der Entscheidung über Leben und Tod. Nicht der Mensch alleine treffe die Entscheidungen. "Das ist ethisch wie völkerrechtlich hochproblematisch." Drohnen dürften nicht die Schwelle für Militäreinsätze senken. "Ein Mensch, der in Stuttgart am Bildschirm sitzt und einen Beschuss auslöst, schätzt doch die Situation in einem Dorf, das Tausende Kilometer weit weg ist, mit Sicherheit anders ein, als jemand, der vor Ort die Lage kennt."

Generalinspekteur Kujat für bewaffnete Drohnen

Kujat sagte der Zeitung, Drohnen würden Soldaten mehr Sicherheit geben. Das gelte besonders bei deutschen Auslandseinsätzen. "Ohne eine moderne, leistungsfähige Ausrüstung setzten wir unsere Soldaten einer übermäßigen Gefahr aus." 

Entscheidend für den Militärexperten sind die Einsatzregeln: "Für die Einsatzentscheidung einer bewaffneten Drohne gibt es mehr Kontrollmechanismen als beispielsweise für den Abschuss einer Rakete von einem Flugzeug. Die Distanz ist dabei überhaupt nicht relevant. Wenn ein Geschütz auf eine Entfernung von 40 Kilometer abgefeuert wird, sieht der Soldat auch nicht den Gegner."


Quelle:
KNA