Der Vatikan hat das Recht künftiger Generationen auf einen intakten Planeten unterstrichen.
Solidarität der Generationen sei nicht nur unerlässlich für nachhaltige Entwicklung, sondern auch eine "Grundfrage der Gerechtigkeit", sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardino Auza, auf der 74. UN-Generalversammlung in New York. Die Welt sei "ein Erbe der gesamten Menschheit und eine Verantwortung für alle".
Wenn man Probleme aus Vergangenheit und Gegenwart nicht den kommenden Generationen aufbürden wolle, könne man sich nicht länger darauf beschränken, einfach Sorge um die Umwelt zu bekunden, so Auza nach dem am Mittwoch vom Vatikan verbreiteten Redeskript.
Ohne die Bewegung namentlich zu nennen, stellte sich der Vatikanvertreter damit hinter ein Anliegen von "Fridays for Future" und die Schülerstreiks für eine andere Klimapolitik.
Erzbischof Auza: Klimawandel schneller als angenommen
Der Klimawandel vollziehe sich viel schneller als angenommen, sagte Auza. Während die Auswirkungen weltweit zu sehen seien, warte das Pariser Klimaabkommen noch immer auf seine Umsetzung. Nötig sei ein "konzertiertes Engagement" entsprechend der jeweiligen Verantwortung und den Möglichkeiten.
Der Vatikandiplomat betonte, die Sorge um den Planeten dürfe sich nicht nur in veränderten Produktions- und Konsumweisen äußern.
Verlangt sei "zuerst und vor allem Aufmerksamkeit für unsere Brüder und Schwestern, mit denen wir das gemeinsame Haus teilen, und für die, die nach uns kommen". Die täglich erlebbare Umweltzerstörung sei verbunden mit "menschlichen, ethischen und sozialen Zusammenbrüchen", so der Erzbischof.