Die Erklärung mit dem Titel "Friedenserziehung in einer multireligiösen Welt - eine christliche Perspektive" wurde am Dienstag in Genf von ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit und dem Sekretär des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog, Bischof Miguel Angel Ayuso unterzeichnet.
Die Anhänger aller Religionen und spirituellen Traditionen seien dringend und überall dazu aufgerufen, sich für Frieden einzusetzen, heißt es in dem Dokument. Der Text, der sich primär an Christen wendet, listet dazu einige Grundsätze und konkrete Schritte auf.
Neben dem Recht auf angemessene und umfassende Bildung und Erziehung für alle Mädchen und Jungen verweist der Text auf die Gottebenbildlichkeit aller Menschen und auf Jesus als Friedenslehrer.
Gewaltvorbeugung und Versöhnung
Als Beispiel für Bildungsinhalte nennt das Papier Gewaltvorbeugung und Versöhnung, eine gründliche Kenntnis der heiligen Schriften ebenso wie spirituelle Elemente und Gebet. Ebenso notwendig seien Kenntnisse in Gerechtigkeit, sozialer Entwicklung und ökologischer Nachhaltigkeit.
Bei einer halbtägigen Konferenz am Sitz des ÖRK hatten zuvor Vertreter internationaler Organisationen, Kirchen und Diplomaten über Friedenserziehung in den Religionen beraten. Laut Aussage des Vatikan und des Weltkirchenrats versteht sich das neue Dokument auch als Fortsetzung der Erklärung über menschliche Geschwisterlichkeit, die Papst Franziskus und Großimam Ahmed al-Tayyeb Anfang Februar in Abu Dhabi unterzeichnet hatten.