Guardian: May könnte ihren Brexit-Deal und ihre Macht verlieren

 (DR)

Das Unterhaus darf dem Parlamentspräsidenten zufolge nur erneut über die Brexit-Vereinbarung abstimmen, wenn es echte Änderungen daran gibt. Dazu meint der Londoner "Guardian" am Dienstag: 

"Es ist höchste Zeit, die Premierministerin an der Fortsetzung ihres riskanten Untergangsspiels mit der Zukunft des Landes zu hindern. Der Parlamentspräsident hat als kollektive Stimme der Abgeordneten die Pflicht, die gesetzgebende Vormachtstellung gegenüber der Regierung und der Justiz aufrechtzuerhalten. Zu Recht ruft John Bercow der Regierung in Erinnerung, dass sie den Willen des Parlaments nicht ignorieren darf. 

Theresa May droht der Verlust einer wichtigen Waffe. Ihr bleibt nun kaum etwas anderes übrig, als beim Treffen des EU-Rats in dieser Woche um Änderungen an ihrem Austrittsabkommen zu bitten, das bereits zwei Mal vom Parlament zurückgewiesen wurde. (...) Die Risiken, die der Parlamentspräsident eingeht, sind hoch. Aber für Theresa May sind sie noch höher. Sie könnte ihren Brexit-Deal und ihre Macht verlieren. Diese traurige Situation hat sie sich selbst zuzuschreiben." (dpa, 19.3.19)