Gütetermin bei Schmerzensgeld-Klage im Bistum Trier

Vergleich möglich

Im Rechtsstreit zwischen einer Angestellten des Bistums Trier und der Diözese findet nun der Gütetermin vor dem Arbeitsgericht statt. Die Betroffene fordert Schmerzensgeld, weil Bischof Ackermann ihren Klarnamen verwendete.

Stephan Ackermann, Bischof von Trier und ehemaliger Missbrauchsbeauftragter  / © Harald Oppitz (KNA)
Stephan Ackermann, Bischof von Trier und ehemaliger Missbrauchsbeauftragter / © Harald Oppitz ( KNA )

Das teilte das Gericht auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Es geht darum, dass die als Karin Weißenfels bekannte Frau 20.000 Euro Schmerzensgeld von Bischof Stephan Ackermann und dem Bistum fordert. Der Bischof hatte den Klarnamen der unter Pseudonym bekannten Betroffenen sexueller Übergriffe offengelegt. Die Frau gibt an, dadurch "erheblich retraumatisiert" und "gravierend in ihrem Persönlichkeitsrecht verletzt" worden zu sein.

Opfer sexueller Übergriffe

Ackermann hatte den bürgerlichen Namen der Frau vor etwa 40 Mitarbeitenden genannt. Daraufhin musste er eine Unterlassungserklärung unterzeichnen und bat die Frau um Entschuldigung. Sie hatte zuvor mehrfach von "geistlichem Missbrauch" und sexuellen Übergriffen durch einen Priester von den 1980er- bis zu den 2000er-Jahren berichtet.

Güteverhandlungen enden oft in einem Vergleich

In arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen sind Güteverhandlungen üblich. Meistens ordnet ein Gericht das persönliche Erscheinen der Parteien an. Sehr oft werden solche Auseinandersetzungen durch einen Vergleich erledigt, dem beide Seiten zustimmen müssen. Das Trierer Gericht wies darauf hin, dass die Öffentlichkeit möglicherweise von dem Termin ausgeschlossen wird.

Kommission zur Missbrauchsaufarbeitung im Bistum Trier

Die "Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich des Bistums Trier" (UAK) hat sieben Mitglieder. Dem Gremium gehören Missbrauchsbetroffene wie auch Fachleute aus verschiedenen Berufen an. Die Kommission wurde durch den Trierer Bischof Stephan Ackermann im Juni 2021 berufen. Vorsitzender und Sprecher des Gremiums ist der frühere rheinland-pfälzische Justizminister Gerhard Robbers (SPD).

Blick über den Innenhof auf den Trierer Dom Sankt Petrus (l.) und den Domkreuzgang / © Julia Steinbrecht (KNA)
Blick über den Innenhof auf den Trierer Dom Sankt Petrus (l.) und den Domkreuzgang / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA