Hape Kerkelings Ministrantenzeit war nur kurz

Messdienerdienst zur Show gemacht?

Eigentlich habe er als Messdiener nur ganz freundlich dagesessen und höchstens mal falsch geläutet, versichert Entertainer Hape Kerkeling. Der Pfarrer habe ihn aber als Konkurrenz am Altar gesehen und ihn "rausgeworfen", berichtet er.

Hape Kerkeling / © Britta Pedersen (dpa)
Hape Kerkeling / © Britta Pedersen ( dpa )

Hape Kerkeling (59), Entertainer mit katholischen Wurzeln, hat eigenen Worten zufolge nur eine kurze Karriere als Ministrant gehabt. 

"Ich bin rausgeflogen, weil der Pfarrer fand, ich würde alle Aufmerksamkeit auf mich lenken. Das habe ich aber nicht", erzählte Kerkeling in der am Montagabend ausgestrahlten Hörfunksendung "Blaue Couch" des Bayerischen Rundfunks. Der Priester habe ihm vorgeworfen, aus dem Messdienerdienst eine Show zu machen: "Die Leute gucken immer auf Dich. Die sollen mir zuhören."

Dabei habe er nur freundlich dagesessen, versicherte der Komiker. Allerdings räumte er ein, ein- oder zweimal an der falschen Stelle geläutet zu haben, nämlich vor der Wandlung. Als Kind habe er eine "ganz fürchterliche katholische Phase" gehabt und sogar überlegt, Priester zu werden. In der Pubertät sei das Ganze dann schon sehr ins Wanken geraten - "da war ich mir dann nicht mehr ganz so sicher", so Kerkeling.

Geprägt von der Großmutter

Geprägt habe ihn seine Großmutter, sagte Kerkeling. Diese habe einen relativ naiven, katholischen Glauben gehabt, so wie sich das die katholische Kirche wünsche. Dennoch sei seine "Omma" nicht unkritisch gewesen. "Sie hatte da schon auch ihre eigene Meinung. Aber sie hatte so einen Kinderglauben an Gott gehabt und der hat sie getragen." 

Bei ihm selbst sei dieses Fest-im-Glauben-Stehen durch seinen Pilgerweg nach Santiago de Compostela zurückgekehrt: "Ich habe diesen Kinderglauben mir zurückerobert, gucke aber so ein bisschen kritischer darauf als mir das als Kind eben möglich war."

Seine Erfahrungen beim Pilgern auf dem Jakobsweg hat Kerkeling in seinem Buch "Ich bin dann mal weg" festgehalten, das zu einem Bestseller wurde. Das Gespräch auf der "Blauen Couch" ist als Podcast verfügbar. 

Hape Kerkeling

Hape Kerkeling wurde 1964 in Recklinghausen geboren. Einschneidendes Erlebnis in seiner Kindheit war der Suizid seiner Mutter 1973. Mit 17 Jahren begann er seine Fernsehkarriere als Komiker und Moderator, in der er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Bambi, der Goldenen Kamera und dem Grimme-Preis. Bekannt wurde er zudem als Autor des Buchs "Ich bin dann mal weg". Darin schildert er seine Pilgertour auf dem Jakobsweg, zu der er sich nach einem Burn-Out im Jahr 2001 entschloss.

Entertainer Hape Kerkeling (dpa)
Entertainer Hape Kerkeling / ( dpa )
Quelle:
KNA