Havannas Erzbischof im Gespräch mit Bürgerrechtlerin

Gegen Repressionen und Unterdrückung

Die "Damas de Blanco" ("Frauen in Weiß") setzen sich auf Kuba für Meinungsfreiheit und politische Reformen ein - und klagen zunehmend über Repressionen. Die katholische Kirche sagte ihnen Unterstützung zu.

Proteste der "Frauen in Weiß" / © Jeffrey Arguedas (dpa)
Proteste der "Frauen in Weiß" / © Jeffrey Arguedas ( dpa )

Berta Soler, Sprecherin der Bürgerrechtsbewegung "Frauen in Weiß", ist am Mittwoch laut Medienberichten mit dem Erzbischof von Havanna, Juan de la Caridad Garcia Rodriguez, zusammengetroffen. Gegenstand des Gesprächs waren nach Angaben des kubakritischen Senders Radio Marti die jüngsten Repressionen gegen Dissidenten und Oppositionspolitiker auf der kommunistisch regierten Karibikinsel.

"Wir haben unsere große Besorgnis zum Ausdruck gebracht", sagte Soler dem Nachrichtenportal "Diario de Cuba". Den Frauen werde inzwischen jeglicher Gottesdienstbesuch verweigert. Zudem seien die Überwachungsmaßnahmen des Staates verstärkt worden. Soler rief die katholische Kirche auf, Stellung gegen diese Menschenrechtsverletzungen, vor allem aber gegen die Einschränkung der Religionsfreiheit, zu beziehen. Der Erzbischof habe seine Unterstützung zugesagt, so die Menschenrechtlerin.

Proteste für Freilassung von Regimekritikern

Die "Frauen in Weiß" (Damas de Blanco) sind ein Zusammenschluss von Frauen auf Kuba, deren Männer und Söhne wegen ihres Eintretens für Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung 2003 als Reaktion auf den kubanischen "Schwarzen Frühling", bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt wurden.

Seither protestieren die "Frauen in Weiß" regelmäßig öffentlich, um die Freilassung politischer Häftlinge zu fordern. Ihre Bezeichnung geht auf die weiße Kleidung zurück, die sie als Zeichen ihres friedlichen Widerstands tragen. 2005 würdigte das Europaparlament die Arbeit der Bürgerrechtsbewegung mit dem Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit.


Quelle:
KNA