Die Diözesen machten deutlich, dass auch nach ihrer Sicht die strafrechtliche Aufarbeitung solcher Fälle Sache der Justiz sei, sagte Justizministerin Havliza im Interview der "Kirchenzeitung" (Sonntag) des Bistums Hildesheim. "Mit der Zusicherung, erforderliche Unterlagen an die Strafverfolger herauszugeben, ist meine politische Arbeit als Justizministerin in dieser Angelegenheit getan."
Havliza: Gerechtigkeit empfinde jeder anders
Eine lückenlose Aufklärung, wie sie Hildesheims Bischof Heiner Wilmer gefordert hatte, bezeichnete Havliza als "ersten Schritt zu einer strafrechtlich aufgearbeiteten Wahrheit". Gerechtigkeit hingegen sei etwas, das jeder anders empfinde. Die Ministerin verwies in dem Zusammenhang auf verjährte Missbrauchstaten, bei denen die Staatsanwaltschaft nicht weiter ermittelt.
Ein Betroffener werde dadurch wohl kaum Gerechtigkeit empfinden können. Der Umstand aber, dass wegen Verjährung oder Tod des Angeschuldigten nicht ermittelt werden könne, sei auch keinesfalls deckungsgleich mit Vergessen, gab Havliza zu bedenken. Dennoch könnten auch aus solchen Fälle Lehren gezogen werden, etwa für die Präventionsarbeit.