„Die Schöpfung“ ist ein geistliches Werk, es beschreibt die Erschaffung der Welt, so wie sie im Buch Genesis der Bibel geschildert wird.
Haydn komponierte das Werk für drei Gesangssolisten, vierstimmigen Chor und Orchester. Sehr anschaulich bildet Haydn musikalisch das anfängliche Chaos vor der Erschaffung der Welt ab, dann schildert er wie nach und nach die Welt entsteht.
Gemäß der sieben Schöpfungstage erschafft Gott Land, Wasser, Himmel und schließlich die Tiere und den Menschen. Immer wieder erklingen quasi aus dem Off Jubelchöre, die das Werk Gottes preisen. Hauptpersonen in den beiden ersten Teilen sind die drei Erzengel Uriel, Raphael und Gabriel. Sie kommentieren und erklären das göttliche Geschehen.
Das Auffällige an dem Werk von Joseph Haydn ist, wie sprechend die Musik ist, die Erschaffung zum Beispiels des Wassers mit den schäumenden Wellen gestaltet Haydn sehr lautmalerisch.
Der zweite Teil beschreibt sehr anschaulich die Erschaffung der Tiere, zum Beispiel des Löwen, des Tigers oder der Pferde. Schließlich erschafft Gott den Menschen.
Im dritten Teil stehen die drei Erzengel Raphael, Uriel und Gabriel als Kommentatoren des Schöpfungsgeschehens weniger im Fokus. Nun liegt das Augenmerk auf das erste Paar in der Menschheitsgeschichte, auf Adam und Eva. Legendär ist das Liebesduett zwischen den beiden, in dem sie ihre Liebe zueinander in blumigen Worten ausdrücken.
Die Handlung findet im Garten Eden statt und erzählt die glücklichen ersten Tage von Adam und Eva. Die Vertreibung aus dem Paradies schildert Haydn nicht mehr, sondern deutet sie nur an. Uriel ermahnt die beiden, sich vom Baum der Erkenntnis fernzuhalten.
Ein großangelegter Schlusschor mit Fuge beschließt das Werk mit prächtigen Jubelgesängen.
(Wiederholung vom 15.07.2018)