Die Mindestlöhne für Altenpflegekräfte in Deutschland sollen erhöht und ausgeweitet werden. Das sieht eine Verordnung vor, mit der sich am 22. April das Bundeskabinett befasst. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärten, in der Corona-Epidemie sei einmal mehr zu spüren, wie wichtig Pflegekräfte für die Gesellschaft seien. Ihre verantwortungsvolle Aufgabe solle besser honoriert werden als bisher. Dafür seien die Regelungen zum Pflegemindestlohn "ein guter Anfang".
Eine Kommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hatte Ende Januar beschlossen, dass der Mindestlohn für Pflegehilfskräfte bis 1. April 2022 in vier Schritten von heute 10,85 Euro (Ost) und 11,35 Euro (West) auf 12,55 Euro in Ost- und Westdeutschland steigen soll. Ab 1. Juli 2021 soll es zudem erstmals einen Mindestlohn für Fachkräfte von 15 Euro geben. Er soll zum 1. April 2022 auf 15,40 Euro steigen.
Spahn und Heil betonten: "Wir sind uns innerhalb der Regierung einig, dass dies ein Schritt von vielen ist, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und den Beruf attraktiver zu machen." Es sei angesichts der fordernden Situation in der Altenpflege auch klar, dass Pflegekräfte für die Corona-Krise einen Bonus verdient hätten.
(Quelle: dpa, 22.04.2020)