Das israelische Gesundheitsministerium arbeite an entsprechenden Ankündigungen, berichteten israelische Medien. Erwägt werde laut Bericht der Tageszeitung "Haaretz" (Onlineausgabe von Freitagabend), Rückkehrer aus europäischen Ländern ohne Unterschied unter Quarantäne zu stellen. Europäern würde die Einreise nach Israel verweigert. Zu Wochenbeginn solle zudem entschieden werden, ob auch die USA auf die Liste der Risikoländer aufgenommen werde, berichteten verschiedene israelische Medien.
Gegenwärtig ist Bürgern aus 13 Ländern, darunter Deutschland, die Einreise nach Israel untersagt, es sei denn, sie können nachweisen, dass sie sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben können. Für aus den gelisteten Ländern rückreisende Israelis gilt ebenfalls eine Quarantänepflicht.
Bethlehem: mehr Infektionen
Am Freitagabend hatte die palästinensische Nachrichtenagentur "Wafa" berichtete, dass im Gouvernement Bethlehem neun weitere Personen positiv auf "Covid-19" getestet worden seien. Das bestätigte die palästinensische Gesundheitsministerin Mai Kaileh. Insgesamt sind damit 16 Corona-Infektionen bestätigt. Der Gouverneur von Bethlehem, Kamel Hamid, kündigte unterdessen am Samstag eine Aussetzung der Arbeitszeit in offiziellen Einrichtungen bis Dienstag an. Einzige Ausnahme ist der Gesundheitssektor.
Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh hatte am Freitagabend neue Maßnahmen verordnet, um die Verbreitung des Virus zu verhindern. Unter anderem wurden die Sicherheitskräfte angewiesen, rechtliche Schritte gegen jeden einzuleiten, der die Quarantäneregelungen verletzt. Die Stadt Bethlehem wird vollständig abgeriegelt. Ausgenommen bleiben nicht näher spezifizierte Notfälle. Das Verbreiten der Namen der Infizierten wird unter Strafe gestellt. Als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat auch die Stadt Ramallah die Desinfizierung einer Reihe von Einrichtungen beschlossen. In einem ersten Schritt wurden demnach alle Gotteshäuser der Stadt wie Kirchen und Moscheen sowie das öffentliche Dienstleistungszentrum einschließlich der Büros der Mitarbeiter behandelt, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur "Wafa" am Freitagabend.