Während Israelis "rund um die Uhr Zugang zu fließendem Wasser" haben, seien Hunderttausende von Palästinensern "vor allem in den Sommermonaten mit schwerer Wasserknappheit konfrontiert" oder hätten teilweise kein fließendes Wasser, heißt es in einer am Freitag verbreiteten Stellungnahme der bischöflichen Kommission "Justitia & Pax".
Strenge Kontrolle über alle Wasserressourcen
Israel übe eine strenge Kontrolle über alle Wasserressourcen in Palästina aus und habe den Ausbau und die Instandhaltung der Wasserinfrastruktur nicht vorangetrieben, so die Kommission. Zusätzlich zu einer drastischen Verknappung führe dies zu einer Qualitätsverschlechterung des verfügbaren Wassers.
Besonders hart treffe die Situation Dutzende Gemeinden, "die von den israelischen Behörden daran gehindert werden, sich an ein funktionierendes Wassernetz anzuschließen" sowie jene, die in ländlichen Gebieten in der Landwirtschaft arbeiteten. Sie seien gezwungen, Wasser zu erheblichen Kosten privat zu kaufen. Da sich das viele nicht leisten könnten, müssten sie ihre landwirtschaftlichen Flächen aufgeben.
Israel wolle Präsenz von Siedlern verstärken
Die bischöfliche Kommission wirft Israel vor, mit der Nichtachtung des Rechts auf Wasser die Siedlungspolitik voranzutreiben. Durch Wassermangel aufgegebene Landwirtschaftsflächen etwa könnten von Israel beschlagnahmt werden. Ferner führe die Zerstörung von Zisternen durch die israelische Armee oder Siedler "zur Entvölkerung, oft in Gebieten, in denen Israel die Präsenz von Siedlern verstärken will".
Israel müsse auf das menschliche Grundbedürfnis nach Wasser eingehen und "den Bewohnern Palästinas erlauben, Wasserzisternen zu bauen und zerstörte Zisternen zu reparieren, um Regenwasser zu sammeln und gekauftes Wasser zu speichern", so die Stellungnahme.