Zu der Zeremonie am Sonntag versammelten sich Zehntausende auf dem Peterplatz. Besonders aus Polen reisten viele Pilger an. Auf Papczynski geht die erste Ordensgründung auf polnischem Boden zurück. Die aus einer lutherischen Familie stammende Hesselblad rief in Rom eine katholische Klostergemeinschaft ins Leben, die sich besonders um die Einheit der Christen bemüht. Im Zweiten Weltkrieg bot sie zahlreichen Juden Zuflucht vor der Verfolgung.
An der Feier nahmen große Delegationen aus den Heimatländern der neuen Heiligen teil. Unter ihnen war Polens Staatspräsident Andrzej Duda, den der Papst eigens begrüßte. Duda kam allerdings nach Informationen aus Vatikankreisen in erster Linie als Privatmann und Katholik. Am Wochenende hatte er mit seiner Ehefrau Agata Kornhauser-Duda Neapel und die Ausgrabungen von Pompeji besucht.
"Beispielhafte Zeugen"
Papst Franziskus würdigte Papczynski und Hesselblad als Christen, die trotz Ängsten und Leiden die Erfahrung der Hoffnung gemacht hätten. "Sie blieben eng mit dem Leiden Jesu verbunden, und an ihnen zeigte sich die Kraft seiner Auferstehung", sagte Franziskus. Es gehe darum, "nicht vor dem Kreuz davonzulaufen, sondern dort zu bleiben". Darin seien auch die beiden neuen Heiligen "beispielhafte Zeugen dieses Geheimnisses der Auferstehung", so der Papst.
Der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, bat den Papst zu Beginn der Feier formell um die Aufnahme Papczynskis und Hesselblads in das Verzeichnis jener Heiligen, die weltweit öffentlich verehrt werden dürfen. Die Gläubigen auf dem Petersplatz antworteten auf die Gewährung mit Applaus.
Ausblick
Am 4. September findet die sogenannte Kanonisierung für die Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa (1910-1997) statt. Sie war 2003 seliggesprochen worden. Ferner steht am 16. Oktober die Heiligsprechung des mexikanischen Bürgerkriegskämpfers Jose Sanchez Del Rio (1913-1928) und des argentinischen Priesters und Armenseelsorgers Jose Gabriel Del Rosario Brochero (1840-1914) auf dem Programm.
Papst Franziskus bat beim Mittagsgebet im Anschluss an die Messe die neuen Heiligen um ihr fürbittendes Gebet für ihre Heimatländer Polen und Schweden. Beide Länder will Franziskus noch in diesem Jahr besuchen. Im Juli reist er zum Weltjugendtag in Krakau, Ende Oktober nimmt er an einer Feier zum Reformationsgedenken im schwedischen Lund teil.