epd: Heino, wie kam es zu der Idee, in Kirchen aufzutreten?
Heino: Hannelore hatte sich zu unserem 30. Hochzeitstag einen Auftritt in einer Kirche gewünscht. Das Konzert im Kloster Steinfeld in der Eifel ist damals so bombig angekommen, dass ich gesagt habe, ich möchte eine ganze Kirchentour machen. Nun ist es schon die vierte. Ich freue mich, auch einmal andere Lieder zu singen als die "Schwarze Barbara" und den "Enzian".
epd: Haben die Kirchengemeinden Einfluss auf das Programm nehmen können? Was ist, wenn eine Gemeinde nicht will, dass Ihre Cover-Version von Rammsteins "Sonne" in der Kirche gesungen wird?
Heino: Ich entscheide das grundsätzlich selbst. Wir werden die Arrangements aber so wählen, dass man alle Lieder in einer Kirche spielen kann. Wenn jedoch jemand sagt, dass er etwas Bestimmtes nicht möchte, dann lasse ich es. Ich bin da immer ein verlässlicher Partner gewesen. Einige Pastoren wollen aber unbedingt etwas von der neuen Rock-CD im Programm haben. Und die "Sonne" von Rammstein darf da natürlich nicht fehlen: Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf dieser Welt.
epd: Sie haben einmal gesagt, mit Ihrer Kirchentour seien Sie auch missionarisch unterwegs. Was meinen Sie damit?
Heino: Ich möchte junge Leute dafür begeistern, wieder einmal in die Kirche zu gehen. Auch, als ich angefangen habe, Rocklieder zu singen, meinten viele, das gehe nicht mit 75. Dabei geht es doch, man muss es nur gut machen. Das Rockalbum war ein Integrationsprojekt für Junge und Alte. Und selbst, wenn bei den Kirchenkonzerten nur zehn junge Menschen kommen würden, hätte ich meinen Dienst geschafft.