"Durchgehend gibt es in meinem Buch den Ruf der höchsten Not, da wird Gott angerufen“, erzählt Heinz Strunk im domradio.de Interview. "Gott oh Gott. Gott oh Gott. Gott oh Gott“, so flehen die Menschen im Roman in der dunkelsten Hölle ihres Lebens. "Das machen ja sogar heute ganz ungläubige Menschen. In höchster Not rufen sie Gott an“, sagt Strunk. Er selbst würde sich eher als Agnostiker bezeichnen. "Atheist klingt immer so böse, so hart“, sagt er. In einer weitgehend säkularisierten Welt sei es schwierig, Antworten und Trost auf die großen existentiellen Fragen zu finden: "Das empfinde ich auch so, weil es in der säkularisierten Welt metaphysisch wenig zu holen gibt – und den Trost, dass es in der nächsten Welt besser wird, hat man da leider auch nicht“.
Heinz Strunk, der auch als Comedian im Fernsehen auftritt, beschäftigt sich in seinen Romanen immer wieder mit menschlicher Not und Elend. Deswegen hat ihn auch das Thema Fritz Honka interessiert, denn: "Mehr Schrecknis, Elend und Leid als bei Fritz Honka geht nicht“. Dabei verweist Strunk in seinem Roman kaum auf psychologisierende Erklärungen, warum der Lebensweg des Frauenmörders Fritz Honka aus einer schwierigen Kindheit und Jugend vorgezeichnet war. "Von diesem Psychologisieren halte ich gar nichts, ich lehne das ab. Und obwohl ich es selbst auch alles andere als leicht hatte – glaube ich, dass das der falsche Weg ist“.
Der Autor steigt "höllenabwärts“ in den Sumpf des "kranken, kaputten, verwüsteten Lebens“. Die Milieuschilderungen aus der St. Pauli Kaschemme "Der goldene Handschuh“, in der Fritz Honka Stammgast war, sind so erschütternd, dass man sie schon beim Lesen kaum ertragen kann. "Wie kann man das nur aushalten, länger als einen Tag oder zwei?“ fragt der Sohn einer Reederfamilie, der sich im Roman in den goldenen Handschuh verirrt und: "Wie viel davon steckt auch in mir, in jedem?“