"In Venezuela, Guatemala und anderen armen Ländern sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterernährt. Sie haben einem Ausbruch der Lungenkrankheit nichts entgegenzusetzen."
Außerdem seien die öffentlichen Gesundheitssysteme in vielen der Ländern marode und eine ausreichende Versorgung stehe meist nur denen zur Verfügung, die es sich leisten könnten, so Heinz weiter.
Höhere Fallsterblichkeit?
Er befürchtet deswegen in Lateinamerika eine viel höhere Fallsterblichkeit als beispielsweise in Deutschland. "Die Corona-Krise wird in den Armenvierteln, wo die Menschen dicht auf dicht unter hygienisch katastrophalen Bedingungen leben, verheerende Auswirkungen haben."
Auch für die indigenen Völker im Amazonasgebiet könnte der Virus laut Heinz gefährlich werden. "Ihr Immunssystem hat der Krankheit nichts entgegenzusetzen."
Existenzielle Folgen der Pandemie
Für die Menschen in ländlicheren Regionen und abgelegenen Viertel habe die Pandemie auch existenzielle Folgen, da sie nicht mehr zur Arbeit kämen und somit keinen Lebensunterhalt mehr verdienen könnten. "Eine Hungersnot infolge der Corona-Krise ist zu befürchten", so Heinz.
Da die Pandemie in Lateinamerika später als in Europa ausgebrochen sei und zudem viel weniger Corona-Tests durchgeführt würden, seien die bekannten Ansteckungszahlen aktuell noch geringer als in Europa oder Asien.
Heinz zufolge werde sich das jedoch bald ändern. "Das Virus breitet sich inzwischen auch von Mexiko bis Feuerland rasant aus", berichtete er. Adveniat stelle deswegen 100.000 Euro als Soforthilfe zur Bekämpfung der Corona-Krise in Lateinamerika bereit.