Helfer entsetzt nach Terroranschlag in Burkina Faso

"Versuch, den Frieden zu sprengen"

Das katholische Hilfswerk missio Aachen reagiert entsetzt auf den Terroranschlag in Burkina Faso mit mindestens 17 Toten. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen", sagte missio-Präsident Klaus Krämer.

Trauer um die Opfer in Burkina Faso / © Harald Oppitz (KNA)
Trauer um die Opfer in Burkina Faso / © Harald Oppitz ( KNA )

Bei einem nächtlichen Feuerüberfall auf ein Restaurant in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou sind nach offiziellen Angaben mindestens 17 Menschen getötet worden. Das berichteten örtliche Medien in Burkina Faso am frühen Montagmorgen unter Berufung auf Kommunikationsminister Remis Dandjinou. Mindestens acht Menschen wurden verletzt.

Zu den Hintergründen des Angriffs auf das "Café Istanbul" im Zentrum der Hauptstadt wollte sich der Minister vorerst nicht äußern. Nach Medienberichten bekannte sich zunächst auch niemand zu der Attacke.

Wiederholter Anschlag auf ein Cafe

Unbekannte hatten am späten Sonntagabend aus automatischen Waffen das Feuer auf die Gäste des Restaurants eröffnet. Nach Berichten von Augenzeugen waren drei bewaffnete Männer mit einem Auto vorgefahren und hatten unmittelbar nach dem Aussteigen auf die Gäste geschossen. Einheiten von Polizei und Armee riegelten daraufhin das Gebiet ab, lieferten sich heftige Schusswechsel mit den Angreifern. Die Schießereien dauerten nach Medienberichten am frühen Montagmorgen an.

Der Angriff ähnelt einem Überfall von Islamisten im Januar 2016. Damals hatten Kämpfer des afrikanischen Ablegers des Terrornetzwerks Al-Kaida ein Restaurant in Ouagadougou angegriffen. Bei dem Anschlag starben 29 Menschen,knapp 70 weitere wurden verletzt. Das damals überfallene Restaurant "Le Cappuccino" liegt in der selben Straße wie das "Café Istanbul".

Hilfswerk missio erschüttert

Mit Entsetzen reagierte das Hilfswerk missio Aachen auf den Anschlag. In dem westafrikanischen Land lebten Christen und Muslime traditionell friedlich miteinander, betonte missio-Präsident Krämer. "Dieser Anschlag versucht, diesen Frieden im wahrsten Sinne des Wortes zu sprengen."

Dagegen arbeite die katholische Kirche in Burkina Faso. Viele Familien seien dort multireligiös geprägt; es gebe kaum islamistische Gruppen. Insofern sei zu vermuten, dass Gruppierungen von außerhalb versuchten, den Terror ins Land zu bringen.

Burkina Faso steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der missio-Kampagne "Sonntag der Weltmission". Im Oktober werden rund ein Dutzend Vertreter der katholischen Kirche aus Burkina Faso in Deutschland über ihr Land und ihre Arbeit berichten.


Klaus Krämer / © Henning Kaiser (dpa)
Klaus Krämer / © Henning Kaiser ( dpa )
Quelle:
dpa , KNA