Die Zahl der Toten, darunter auch Feuerwehrleute, steigt; zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom, teilweise ohne Wasser.
"Wasser ist Leben. Hier ist Wasser der Tod"
Der Limburger Bischof Georg Bätzing zeigte sich erschüttert über das Ausmaß der Flutkatastrophe. "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, Angehörigen und Rettungskräften", twitterte die Deutsche Bischofskonferenz in Bätzings Namen. "#Wasser ist #Leben. Hier ist Wasser der #Tod", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf danke den Rettungskräften: "Wir erleben viel Hilflosigkeit, aber sehen auch viele Menschen, die an der Grenze ihrer Möglichkeiten helfen. Ihnen einen großen Dank. Und wir beten!", schrieb Kohlgraf auf Twitter.
Bischof Overbeck denkt an umgekommene Feuerwehrmänner
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat ebenfalls seine Betroffenheit bekundet. "Besonders denke ich dabei an die Familien der beiden Feuerwehrmänner, die bei Rettungsarbeiten ums Leben gekommen sind", erklärte er am Donnerstag in Essen. Zudem rief er zum Gebet für die vielen vermissten Menschen auf, "deren Schicksal gerade unklar ist".
"Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen vor Ort, die um ihr eigenes oder um das Leben Angehöriger bangen und vielfach ihr ganzes Hab und Gut verloren haben", so der Bischof. Er dankte den Einsatzkräften, "die teilweise unter enormen persönlichen Risiken alles Menschenmögliche tun, um Menschen zu retten, Vermisste zu suchen und die Situation zu bewältigen".
Kardinal Woelki zeigt sich betroffen
Auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki steht mit den vom Unwetter betroffenen Gemeinden in Kontakt. In einer Mitteilung des Erzbistums Köln vom Donnerstagmittag heißt es: "In Gedanken bin ich heute bei all den Menschen, die unter der verheerenden Unwetterkatastrophe in Deutschland leiden. In unserem Erzbistum sind viele Städte und Dörfer von den Wassermassen betroffen – Euskirchen, Mettmann und Ratingen, um nur einige zu nennen. Ich habe mit vielen Gemeinden und Pfarrern in den letzten Stunden gesprochen. Im Haus Altenberg haben Regen und Flut schwere Schäden verursacht. Besonders bete ich für diejenigen, die durch die Wassermassen ihr Leben verloren haben und spreche ihren Familien mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl aus. Ein großer Dank geht an die Feuerwehren, ehrenamtlich Engagierten und alle weiteren Helferinnen und Helfer, die sich an allen betroffenen Orten solidarisch für ihre Mitmenschen einsetzen und gegen überflutete Straßen und Keller, umgestürzte Bäume und Erdrutsche kämpfen."
Trauer in Rheinland-Pfalz
Das Bistum Trier teilte auf Facebook und Twitter mit: "Wir trauern um die Menschen, die durch das Hochwasser ihr Leben verloren haben." Gedanken und Gebete seien bei den Angehörigen, den Vermissten, bei allen Betroffenen und bei den Helferinnen und Helfern.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach von einer verheerenden Lage. "In Teilen von Rheinland-Pfalz spielt sich gerade eine Katastrophe ab." Sie drückte den Opfern ihr Mitgefühl aus und dankte den Rettungskräften, die rund um die Uhr im Einsatz seien und ihr Leben riskierten, um andere zu retten.
Soldaten packen in NRW mit an
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Kanzlerkandidat der Union Armin Laschet besuchte den überfluteten Ort Altena im Sauerland. "Die Lage ist immer noch dramatisch", sagte Laschet der "Bild"-Zeitung. Die Landespolizei habe Hubschrauber bereit gestellt, um bei der Suche nach den Vermissten zu helfen.
Die Bundeswehr schickte mehr als 400 Soldaten in die besonders schwer betroffenen Regionen. Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf die Streitkräftebasis in Bonn meldete, unterstützen rund 200 Soldaten vom Panzerpionierbataillon 130 und rund 30 Soldaten vom Versorgungsbataillon 7 die Einsatzkräfte in Hagen. Drei Krankenwagen vom Sanitätsregiment 2 halfen beim Evakuieren eines Alten- und Pflegeheimes in Kordel.
In Ahrweiler seien rund hundert Soldaten des IT-Bataillons 281 im Einsatz, und in Daun stünden rund 70 Soldaten vom Bataillon Elektronische Kampfführung 931 sowie vier Krankenwagen vom Sanitätsregiment 2 den zivilen Rettungskräften zur Seite.
Talsperre droht, durchzubrechen
Unterdessen wurden wegen der Gefahr eines Dammbruchs an der Steinbachtalsperre zwei Ortsteile von Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis evakuiert.
Auch das Deutsche Rote Kreuz ist mit Hunderten von Helferinnen und Helfern vor Ort. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt forderte zugleich, dass Deutschland sich künftig besser auf solche Katastrophen vorbereiten müsse. "Denn Wetterextreme, wie wir sie jetzt im Westen und im Süden Deutschlands erleben, werden in den nächsten Jahren zunehmen."