Helfern in Mosambik fehlt nach Sturm "vollständiger Überblick"

 (DR)

Einen Monat nach dem Durchzug des Tropensturms Idai über den Südosten Afrikas ist das komplette Ausmaß der Zerstörung weiter unbekannt. "Wir haben noch immer keinen vollständigen Überblick", sagte Oxfam-Mitarbeiter Ulrich Wagner am Donnerstag in einem Interview des Deutschlandfunks. In Malawi, Simbabwe und Mosambik hätten mehr als 2,6 Millionen Menschen unter den Folgen des Zyklons zu leiden, davon allein 1,8 Millionen in Mosambik.

In der mosambikanischen Hafenstadt Beira sehe es aus, «als hätte eine Bombe eingeschlagen", so Wagner. "Die wenigen Häuser, die noch stehen, an denen sind die Wassermarken mehr als einen Meter hoch." Weiterhin gebe es Gebiete, die ausschließlich aus der Luft erreicht werden könnten. Telefonleitungen funktionierten sehr unzuverlässig, viele Straßen seien unterbrochen.

Die größte Gefahr drohe aktuell durch vermeidbaren Krankheiten wie Cholera und Malaria, so Wagner, der den Nothilfeeinsatz von Oxfam in Mosambik koordiniert. "In den letzten vier, fünf Tagen haben wir schon über tausend Cholera-Fälle gezählt. Mindestens eine Person ist gestorben."

Sorgen bereitet den Helfern auch, dass der Erntezyklus wegen der Katastrophe unterbrochen wurde. "Das heißt, dass sich über das nächste Jahr hinweg die Armut vermehren wird." Momentan gebe es nicht genug Saatgut im Land, "und vor allen Dingen für die Ärmsten der Armen sieht es so aus, dass sie ihre ganze Lebensgrundlage verloren haben", so Wagner. "Das heißt, das ist kein Nothilfeeinsatz, der schnell zu Ende geht. Wir müssen uns darauf vorbereiten, hier längerfristig zu helfen." (KNA, 4.4.19)