Heuschreckenplage in Ostafrika bedroht Millionen Menschen

"Retten, was zu retten ist"

Trotz großflächiger Bekämpfung der Heuschreckenplage in Ostafrika ist weiterhin die Nahrungsgrundlage von Millionen Menschen in Gefahr. Seit Monaten überziehen Schwärme aus Millionen Wüstenheuschrecken ganze Landstriche in Ostafrika.

Heuschreckenplage in Kenia / © aaabbbccc (shutterstock)
Heuschreckenplage in Kenia / © aaabbbccc ( shutterstock )

Die Wüstenheuschrecken könnten in den kommenden Monaten Ernten in großem Ausmaß zerstören, warnte die Integrated Food Security Phase Classification (IPC) am 12. Februar 2020. Sie wird unter anderem von der UN unterstützt und gibt eine global genutzte Klassifizierung für Nahrungsmittelunsicherheit. 

Rund 13 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia, Somalia, Uganda und Südsudan, die ohnehin zu wenig zu essen haben, seien bedroht, hieß es.

Starkregen brachte die Heuschrecken 

Die Vermehrung der Wüstenheuschrecken wurde durch den starken Regen in der Region in den vergangenen Monaten begünstigt. Viele Menschen in Ostafrika haben wegen Dürren, Konflikten und hohen Lebensmittelpreisen ohnehin nicht genug zu essen. 

Die wichtigste Pflanz- und Erntezeit in der Region steht nun kurz bevor. Sollten die Insekten dann noch großflächig unterwegs sein, könnten die Folgen nach Angaben von Experten verheerend sein.

Organisationen leisten Nothilfe

In Gebieten, in denen die Heuschrecken Ernten bereits verminderten, leisteten Organisationen Nothilfe, teilte die Aktion Deutschland Hilft mit. Dem Bündnis gehören Organisationen wie World Vision an. In anderen Gebieten gehe es um die Vorsorge.

"Angesichts herannahender Heuschreckenschwärme versuchen Betroffene mit Unterstützung von Helfern jetzt zu retten, was zu retten ist", so Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand des Bündnisses.

Oxfam: Hunger in Ostafrika ist Folge politischen Versagens

Die Hilfsorganisation Oxfam gibt der internationalen Politik Mitschuld an der Ernährungskrise in Ostafrika. "Die Menschen in Ostafrika hungern nicht, weil es der Welt an Nahrung oder Geld mangelt, sondern weil es an politischem Mut fehlt", sagte die Geschäftsführerin von Oxfam International, Gabriela Bucher, am Mittwoch in Berlin. In Kenia, Äthiopien und Somalia seien aktuell über 23 Millionen Menschen von extremem Hunger betroffen. Diese Zahl habe sich seit vergangenem Jahr mehr als verdoppelt. Die bisher zugesagten Gelder reichten nicht, so Oxfam.

Symbolbild Hunger / © MIA Studio (shutterstock)
Quelle:
dpa