Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat sich am Donnerstag in Hannover mit dem Sprecher der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, getroffen. Dabei ging es vor allem um die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Hildesheim, wie Katsch im Anschluss der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte.
Wilmer betonte nach dem Treffen bei NDR Kultur, es müsse um eine lückenlose Aufklärung gehen und im Zentrum müsse der Mensch stehen. Zudem kündigte der Bischof an, das Bistum wolle mehr Öffentlichkeit über die Missbrauchsfälle herstellen und etwa Hearings veranstalten, "um uns insgesamt der Sache der Gerechtigkeit anzunehmen". Wichtig sei die Wahrheit als "erster Schritt zur Gerechtigkeit".
Katsch "vorsichtig optimistisch"
Katsch gehört zu den Opfern, die in den 1970er Jahren am Berliner Canisius-Kolleg missbraucht wurden. Als einer der Haupttäter gilt Pater Peter R., der dort und später auch im Bistum Hildesheim tätig war.
Wilmer hatte im Oktober eingeräumt, dass sein Vorvorgänger, Bischof Josef Homeyer, beim Umgang mit Missbrauch versagt habe. Auch die Rolle von Homeyers Vorgänger, Bischof Heinrich Maria Jansen, will Wilmer untersuchen. Gegen den 1988 verstorbenen Bischof gibt es Vorwürfe, er habe selbst Minderjährige sexuell missbraucht.
Katsch betonte im Anschluss weiter, das Gespräch könne eine neue "Etappe der Aufklärung und Aufarbeitung" einleiten. Er sei "vorsichtig optimistisch".