Papst Franziskus und die jesidische Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad haben angesichts der "herzzerreißenden" Ereignisse in dem Krisenland entsprechende Ideen ausgetauscht, schrieb sie am Freitag via Twitter. Sie wollen sich für die Rechte unterdrückter Frauen in Afghanistan einsetzen.
Gespräch bei Privataudienz
Das Kirchenoberhaupt hatte der Menschenrechtsaktivistin am Donnerstag eine Privataudienz gewährt. Dabei sei auch darüber gesprochen worden, wie wichtig der Einsatz für die Jesiden und andere Minderheiten im Irak sei. Murad und Franziskus sind sich bereits mehrmals begegnet - zuletzt 2018 bei einem privaten Treffen im Vatikan.
Ehrung für ungewöhnlichen Einsatz
Die 28-jährige Irakerin war 2014 von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) versklavt worden. Nach ihrer Flucht schaffte sie in Deutschland einen Neuanfang und kämpft seither als UN-Sonderbotschafterin gegen Menschenhandel für die Strafverfolgung der IS-Verbrechen. 2018 erhielt sie gemeinsam mit dem kongolesischen Arzt Denis Mukwege den Friedensnobelpreis. Beide wurden für ihren außergewöhnlichen Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten geehrt.
Inspiration für Papst
Murads 2017 veröffentlichtes Buch über das Schicksal der Jesiden ("Ich bin eure Stimme") inspirierte den Papst nach eigener Aussage maßgeblich zu dessen Irak-Reise im März. Die "schrecklichen Dinge", die er darin gelesen habe, seien der Hauptgrund für den Entschluss zu dem Besuch gewesen, erklärte Franziskus vor einigen Monaten.