Erschreckender Höhepunkt seien massenhafte Misshandlungen und Tötungen von Aktivisten im Konflikt um Siedlungsgebiete, teilte die Organisation am Freitag in Aachen mit. Sorge bereite zudem eine wachsende Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidigern.
"Die Kriminalisierung von sozialen Bewegungen und Menschenrechtsverteidigern in Brasilien zugunsten einer einflussreichen Agrarlobby erreicht derzeit eine neue Stufe", sagte Misereor-Chef Pirmin Spiegel. Er forderte die brasilianische Regierung auf, die indigene Bevölkerung und ihre Bewegungen umgehend zu schützen.
Erzbischof von Brasilia verurteilt Konflikte
Auch der Präsident der brasilianischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Brasilia, Kardinal Sergio da Rocha, verurteilte die Konflikte. "Wir schauen mit großer Sorge auf die Welle der Gewalt gegen die indigenen Völker. Wir sind solidarisch mit den Opfern der Gewalt und bestehen auf die friedliche Lösung der Konflikte."
Das Hilfswerk befürchtet weitere Rückschritte und Repressalien gegen Indigene. Es könne zudem zu Gesetzesänderungen kommen, die auch die internationale Zusammenarbeit einschränken könnten. "Damit sind bis zu einer Million Indigene in Brasilien akut in ihrer Existenz bedroht", so der Misereor-Chef.