Hilfswerke brauchen Unterstützung

Not ist überall

Zwei große Hilfswerke werben für mehr Hilfe überall auf der Welt. Vor allem in Afrika und im Nahen Osten ist viel Bedarf.

Mangelernährung ist ein großes Problem / © Wolfgang Radtke (KNA)
Mangelernährung ist ein großes Problem / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Caritas international weitet seine Hilfen für Hunderttausende Hungernder in Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun aus. Von der Krise am Tschadsee seien neun Millionen Menschen betroffen, erklärte die katholische Hilfsorganisation am Dienstag in Freiburg. Laut den Vereinten Nationen handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise in Afrika.

Seit 2009 leiden die Menschen in der Region in West- und Zentralafrika unter Krieg und Terror. Vor den Kämpfen zwischen der Terrorgruppe Boko Haram und der nigerianischen Armee seien mehr als 2,7 Millionen Menschen geflohen, so Caritas international. In einigen Regionen im Norden Nigerias sei jedes zweite Kind unternährt.

Verschiedene Caritasverbände sind den Angaben zufolge seit mehreren Monaten in den Ländern aktiv und verteilen Nahrung und Wasser. Caritas international stellte nun weitere 300.000 Euro bereit und rief zu Spenden auf.

In den Kriesengebieten im Nahen Osten ist noch Geld nötig

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, benötigt in diesem Jahr noch rund 3,3 Milliarden US-Dollar (3,08 Milliarden Euro) für die Unterstützung von Kindern in Kriegs- und Krisengebieten. Der größte Bedarf sei die Nothilfe für Kinder und Familien in Syrien sowie die Flüchtlinge in den Nachbarländern wie Jordanien und dem Libanon, hieß es in dem am Dienstag in Genf veröffentlichten jährlichen Nothilfeaufruf. Alleine dafür benötige Unicef rund 1,4 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro). Die Bundesregierung war nach Angaben des Hilfswerks im vergangenen Jahr nach den USA der zweitgrößte Geldgeber für Unicef-Programme.

"Immer mehr Kinder fliehen vor Kriegen und Naturkatastrophen und sind durch Krankheiten, Gewalt und Ausbeutung in großer Gefahr", sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland mit Sitz in Köln. Gerade die "stillen Tragödien" durch Mangelernährung und Hunger würden oft übersehen.

Bedrohung durch Mangelernährung

Nach Unicef-Schätzungen sind alleine im Jemen und im Nordosten Nigerias jeweils rund eine halbe Millionen Kinder von lebensgefährlicher Mangelernährung bedroht. "Der Schaden, den sie anrichtet, kann für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder irreversibel sein", sagte der Leiter der weltweiten Unicef-Nothilfeprogramme, Manuel Fontaine. Im schlimmsten Fall führe Mangelernährung bis zum Tod.

Unicef will in diesem Jahr nach eigenen Angaben Nothilfe in 48 Ländern leisten, darunter Syrien, Jemen, Irak, Südsudan, Afghanistan, Somalia und die Zentralafrikanische Republik. Unter anderem sollten 19 Millionen Kinder mit sauberem Trinkwasser versorgt und 3,1 Millionen schwer akut mangelernährte Kinder behandelt werden. 9,2 Millionen Jungen und Mädchen will Unicef mit seinen Bildungsprogrammen erreichen.


Quelle:
KNA , epd