An dieser Entwicklung hätten auch deutsche Unternehmen und die Bundesregierung Anteil, betonten die Helfer am Mittwoch im Anschluss an ein Treffen mit Bundestagsabgeordneten in Berlin.
Aufruf zum Handeln
Der peruanische Bischof Pedro Ricardo Barreto Jimeno rief zum Handeln auf. "Die Weltgemeinschaft muss Antworten auf die Verletzungen der Menschenwürde und Selbstbestimmung der indigenen Völker und die Zerstörung der Biodiversität im Amazonas-Gebiet finden."
Der Bischof von Huancayo und Amazonas-Beauftragte der lateinamerikanischen Kirche verwies in diesem Zusammenhang auf die Arbeit des 2014 gegründeten panamazonischen kirchlichen Netzwerks Repam. Deutschland solle wie die Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte in Washington den Zusammenschluss als Repräsentanten der rund 390 in den neun Amazonas-Staatern lebenden indigenen Völker anerkennen, damit diese ihre Rechte besser durchsetzen könnten.
Deutsche Unternehmen in der Pflicht
Der Vertreter von Adveniat, Thomas Wieland, forderte die Bundesregierung auf, das "Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern'" der Internationalen Arbeiterorganisation ILO zu ratifizieren. Es handle sich um das einzige verbindliche internationale Abkommen zum Schutz indigener Völker und garantiere zum Beispiel, dass diese Völker angehört werden müssen, wenn auf ihrem Gebiet Rohstoffe ausgebeutet werden.
Als einen Schritt in die richtige Richtung zu mehr internationaler Verantwortung wertete Malte Reshöft von Misereor den "Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte", der Ende 2016 von der Bundesregierung verabschiedet wurde. "Leider hat es die Bundesregierung aber verpasst, deutsche Unternehmen verbindlich zur menschenrechtlichen Sorgfalt in ihren Auslandsgeschäften zu verpflichten."