Das betonen unter anderen Care und Oxfam in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Erklärung. Zudem sollten verstärkt Patrouillen an Brennpunkten durchführt werden, an denen die Zivilbevölkerung besonders gefährdet sei.
Forderung nach Wiederaufnahme des Friedensprozesses
Die Geberregierungen müssten ihre langfristigen Entwicklungsvorhaben im Südsudan fortsetzen und ausbauen, damit die bisherigen Erfolge erhalten bleiben, heißt es weiter. An die Konfliktparteien appellierten die Hilfsorganisationen, die Kampfhandlungen zu beenden und den Friedensprozess wieder aufzunehmen. Auch die afrikanischen Regierungen müssten hier den Druck erhöhen.
Die Vereinten Nationen stufen den seit 2013 andauernden Bürgerkrieg im Südsudan als eine der schwersten humanitären Krisen weltweit ein. Laut neuesten Zahlen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR haben mehr als 3,8 Millionen Personen nicht genügend Nahrungsmittel. Das entspricht einem Drittel der südsudanesischen Gesamtbevölkerung. Die UN beziffern den Finanzbedarf für die Unterstützung der betroffenen Menschen auf 1,63 Milliarden US-Dollar. Bislang sind laut Oxfam 36 Prozent dieser Summe abgedeckt.
UN-Nothilfekoordinator des Landes verwiesen
Zuletzt hatte auch der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer, zur Unterstützung für den Südsudan aufgerufen. Anfang Juni hatte das Land den UN-Nothilfekoordinator Toby Lanzer ausgewiesen. Menschenrechtlern zufolge hatte er zuvor fast täglich auf die dramatische Lage der Zivilbevölkerung hingewiesen und mehr internationales Engagement für ein Ende des Bürgerkriegs gefordert. Strässer sowie UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilten die Ausweisung, für die laut Medienberichten kein offizieller Grund genannt wurde.