Zu dem Staatsbegräbnis auf dem Nationalfriedhof am Jerusalemer Herzl-Berg werden Medienberichten zufolge Zehntausende am Freitag Trauergäste erwartet, darunter Staatsoberhäupter aus aller Welt. Nach Aussage von Sicherheitskräften stellt der Staatsakt eine nie dagewesene Sicherheitsoperation dar. Peres war am Mittwoch im Alter von 93 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.
Zu den erwarteten Trauergästen zählen unter anderen US-Präsident Barack Obama, der scheidende UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon sowie EU-Präsident Donald Tusk. Aus Deutschland wird Bundespräsident Joachim Gauck erwartet. Papst Franziskus wird entgegen ersten Medienspekulationen nicht an der Zeremonie teilnehmen. Vatikansprecher Greg Burke verwies auf die am Freitag beginnende Reise des Papstes nach Georgien und Aserbaidschan.
Vatikan schickt ehemaligen Botschafter
Erzbischof Antonio Franco (79), langjähriger Vatikanbotschafter in Israel, vertritt Papst Franziskus bei der Trauerfeier für den verstorbenen früheren Staatspräsidenten Schimon Peres, wie das vatikanische Presseamt am Donnerstag mitteilte.
Franco war von 2006 bis 2012 päpstlicher Nuntius in Israel und Apostolischer Gesandter für Jerusalem und Palästina. In dieser Rolle traf er vielfach mit Peres zusammen. Außer Franco nimmt den Angaben zufolge auch der amtierende päpstliche Botschafter Giuseppe Lazzarotto an dem Staatsakt am Freitag teil.
Der Sarg des früheren Präsidenten und Friedensnobelpreisträgers wurde am Donnerstagmorgen vor der Knesset aufgebahrt, wo sich die Öffentlichkeit bis zum Abend von Peres verabschieden kann. Am Freitagmorgen soll der Sarg zum Herzl-Berg gebracht werden. Nach einer Abschiedszeremonie wird Peres neben dem 1995 ermordeten Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin beerdigt.
Hohe Sicherheitsmaßnahmen
Der frühere Vize-Chef des Inlandsgeheimdienstes, Lior Akerman, bezeichnete den Staatsakt als einen "Sicherheitsalbtraum". Terroristengruppen hätten die Gelegenheit, zahlreiche Repräsentanten zur selben Zeit am selben Ort zu erreichen. Es gelte daher, die Zugänge und Reisewege hermetisch abzuriegeln.
Laut Polizeiangaben werden zahlreiche Straßen zwischen dem Parlament und dem Herzl-Berg vollständig gesperrt. Vorübergehend werde auch die Autobahn zwischen Flughafen und Stadt gesperrt. Es ist mit massiven Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Den Angaben zufolge sollen 7.000 Polizisten, Grenzpolizisten und freiwillige Einsatzkräfte Sicherheit und Ordnung während der Begräbnisfeier garantieren. Israels Flughafenbehörde rechnet laut Medienberichten mit mehr als 60 privaten Flugzeugen und insgesamt 95.000 anreisenden Trauergästen.