Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano ist tot. Sie sei nach kurzer schwerer Krankheit am frühen Samstagmorgen im Alter von 96 Jahren gestorben, teilten ihre Familie und das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland am Samstagmorgen in Hamburg mit. Bejarano engagierte sich bis ins hohe Alter im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus und suchte dabei vor allem das Gespräch mit Jugendlichen, um von den Verbrechen der Nazizeit zu berichten.
Die 1924 in Saarlouis als Tochter eines jüdischen Kantors geborene Esther Loewy wurde 1943 von den Nazis nach Auschwitz deportiert. Sie überlebte als Akkordeonspielerin im "Mädchenorchester", kam dann ins KZ Ravensbrück, konnte schließlich von einem "Todesmarsch" fliehen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Esther Bejarano einige Jahre in Israel, bevor sie 1960 mit ihrer Familie nach Deutschland zurückkam.
Bejarano engagierte sich in der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" und im "Internationalen Auschwitz-Komitee". Sie ging zu Zeitzeugen-Gesprächen in Schulen und trat als Sängerin auf, seit 2009 vor allem mit der Rap-Gruppe Microphone Mafia aus Köln. (epd)