Eberlein wird zukünftig der einzige Weihbischof des Nordbistums mit Sitz in Hamburg sein, nachdem Hans-Jochen Jaschke (75) und Norbert Werbs (76) in den Ruhestand gegangen waren.
Heße sprach im Gottesdienst von einer "historischen Stunde". So eine Feier habe es in Hamburg noch nie gegeben, da Jaschke und Werbs bereits vor der Errichtung des Erzbistums im Jahr 1995 Weihbischöfe waren.
Weihbischof für die Menschen
Anlässlich des kirchlichen Fests der Verkündigung des Herrn erinnerte Heße in seiner Predigt an die Menschwerdung Jesu. "Die Kirche fängt nicht damit an, dass als erstes ein Generalvikariat errichtet wird. Sie fängt mit einer Person an, und zwar mit der Person Gottes."
Eberlein stehe in dieser Tradition und trete als Mensch vor den Weihealtar. Auch wenn dem Mecklenburger in Hamburg und Schleswig-Holstein noch vieles fremd sei, werde er nun auch für die Menschen dort da sein.
"Jesus sein mir Jesus"
Eberlein wurde am 25. Oktober 1950 in Walsleben (Altmark) geboren. Er studierte Theologie in Erfurt und empfing am 16. April 1977 in Waren an der Müritz die Priesterweihe. Er war Pfarrer in Friedland, Hagenow und Rostock. Seit 2009 leitete er die Propsteigemeinde Sankt Anna in Schwerin, ab 2013 zudem die Entwicklung des Pastoralen Raums Schwerin.
Im Jahr 2000 ernannte Papst Johannes Paul II. Eberlein zum Päpstlichen Ehrenkaplan mit dem Titel "Monsignore". Seit September 2015 gehört der Geistliche als Domkapitular dem Metropolitankapitel des Erzbistums Hamburg an.
Wie für Weihbischöfe üblich bekam Eberlein vom Papst ein untergegangenes Titularbistum zugewiesen. Dabei handelt es sich um das frühere Bistum Tisedi in Nordafrika, das weite Teile der heutigen Staaten Tunesien und Algerien umfasst. Als Bischofsspruch hat sich Eberlein "Jesus sei mir Jesus" gewählt, ein Sterbegebet seines geistlichen Vorbilds, des seligen Niels Stensen.
Gäste aus Politik und Kirche
Sechs weitere katholische Bischöfe feierten den Weihe-Gottesdienst mit, darunter Norbert Trelle (Hildesheim), Czeslaw Kozon (Kopenhagen) und Franz-Josef Bode (Osnabrück). Das Erzbistum Berlin, dem Vorpommerns Katholiken angehören, vertrat dessen Weihbischof Matthias Heinrich.
Aus der evangelischen Nordkirche nahmen Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin) und der Präses der Landessynode, Andreas Tietze, teil. Weitere Gäste waren der syrisch-orthodoxe Dekan Aziz Aslan, der Vorsitzende der Schura in Hamburg, Daniel Abdin, die Justizministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Katy Hoffmeister (CDU), und die Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Die Bischofsweihe ist nach der Diakonen- und Priesterweihe die höchste Stufe des Weihesakraments. Sie wurde vollzogen durch das Weihegebet und die Handauflegung aller anwesenden Bischöfe. Zum Ritus gehört die Salbung mit Chrisam und die Überreichung des Evangelienbuchs sowie von Ring, Mitra und Stab.