Hunderte Jugendliche feiern in Altenberg ihren Weltjugendtag

Ein neues Ziel

"Der Weltjugendtag 2011 wird in Madrid in Spanien stattfinden", sagt Papst Benedikt XVI. Großer Jubel im australischen Sydney - und auch in Odenthal-Altenberg. Während am anderen Ende der Welt der Weltjugendtag stattfindet, feiern auch Christen in Altenberg ein "Fest von jungen Leuten für junge Leute", so Christian Linker, Kölner Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Er spricht von einem "spontanen und dynamischen Weltjugendtags-Camp".

Autor/in:
Barbara Schmickler
Bunt: WJT-Camp in Altenberg / © Martin Biallas (DR)
Bunt: WJT-Camp in Altenberg / © Martin Biallas ( DR )

«Seit Montag bin ich in Altenberg», berichtet die 17-jährige Mechthild aus Kerpen und legt ihre neongelbe Helfer-Weste ab. «Ich bin froh, nicht in Sydney, sondern hier gewesen zu sein», so die Messdienerin. «Die besondere Atmosphäre von Altenberg hätte ich in Australien verpasst.» Gebannt verfolgen die Teilnehmer im vollen Dom eine Zusammenfassung der Vigil, die auf einer großen Leinwand im Altarraum übertragen wird. Dabei heizt der in einem Workshop entstandene Camp-Chor die Stimmung mit Liedern kräftig an: Viele singen, klatschen, freuen sich.

Ab zwei Uhr nachts wird live der Abschlussgottesdienst aus Sydney gezeigt. Während einige mit ihrer Müdigkeit kämpfen und auf Decken, Klappstühlen oder in den Bankreihen kurz einnicken, berichten andere, sie seien extra für die letzte Weltjugendtags-Nacht im Camp «eingecheckt».

«Die 16.500 Kilometer entfernte Messe in Sydney wird hier mitgefeiert», sagt der Bonner Schulseelsorger Dominik Schultheis, während er ein letztes Mal die Scheinwerfer für die Lichteffekte der Live-Übertragung überprüft: «Aber nicht wie im Kino mit Popcorn, sondern durch ein inneres Verbundensein mit Sydney.»

Immer wieder applaudieren die Jungen und Mädchen, vor allem als Benedikt XVI. Worte in deutscher Sprache an die Jugend richtet.
«Hier herrscht eine große Sympathie für den Papst», meint der 22-jährige Benjamin aus Bonn. Ds Kirchenoberhaupt verbinde Länder und Kulturen. «Viele Jugendliche vertrauen dem Papst. Er ist kein Politiker oder Manager, der uns etwas verkaufen möchte, auch wenn er manchmal Unangenehmes ausspricht.»

Strahlende Gesichter auch bei den Organisatoren: «Altenberg ist kein Revival-Treffen von Köln, sondern eine einzigartige Stimmung mit eigenen Elementen», sagt Camp-Leiter Pfarrer Johannes Meißner. Die vergangenen Tage hätten ihm gezeigt, wie dicht Glaube und Leben miteinander verzahnt seien. Vor allem die intensive Atmosphäre auf dem Gelände rund um den Altenberger Dom und die große Wiese mit vielen Zelten halten viele der Hunderte Jungen und Mädchen für eine besondere Möglichkeit der Begegnung. Und davon gibt es viele: Egal ob an der Essensausgabe der Malteser, die mehr als 6.000 Brötchen verteilen, bei Workshops oder in Gottesdiensten und Andachten, bei gemeinsamem Gebet oder Gesang.

Viele Jugendliche tragen ihre knallgrünen Camp-Shirts mit dem Logo des Altenberger Treffens: ein Känguru und die Aufschrift «Kraft, Geist, Zeugen sein». Vielen Jugendlichen ist anzumerken, dass sie trotz Müdigkeit gerne noch länger im «deutschen Sydney» geblieben wären. Für den 15-jährigen Martin und seine Freunde aus Bergisch Gladbach steht jetzt schon fest: «Beim nächsten Weltjugendtag in Madrid sind wir dabei!»