Die Aufnahme ins Kardinalskollegium als persönliche Auszeichnung zu deuten, wies der 61-jährige Jesuit zurück: "Ich bin ja nicht besser als andere Leute", sagte Hollerich am Freitag vor Journalisten im Vatikan. Am Samstag wird er von Papst Franziskus zum Kardinal kreiert.
Auf die Frage, ob Franziskus damit auch eine bestimmte Europapolitik würdige, sagte Hollerich, er stehe erst seit März 2018 an der Spitze der COMECE. "Da kann man noch nicht von richtiger Politik sprechen", so Hollerich, der den Posten vom Münchener Kardinal Reinhard Marx übernahm.
Hollerich hätte nichts gegen eine Europa-Synode
Hollerich sagte, die COMECE arbeite eng mit dem Vatikan zusammen und unterstehe dem Staatssekretariat. Zwar vertrete die Kommission die Bischöfe und nicht den Vatikan, aber sie könne "natürlich nicht das Gegenteil vom Heiligen Stuhl sagen". Insbesondere in Migrationsfragen vertritt Hollerich ähnliche Positionen wie Papst Franziskus.
Ab Sonntag nimmt Hollerich auf persönlichen Wunsch des Papstes im Vatikan an der Amazonas-Synode teil, die Antworten auf die Herausforderungen der Kirche in dieser Region suchen soll. Zur Frage, ob es auch eine Europa-Synode brauche, sagte Hollerich: "Ich hätte nichts dagegen."