DOMRADIO.DE: Wie geht's euch Fööss?
Günther "Bömmel" Lückerath (Bläck Fööss): Normalerweise wären wir jetzt um die Zeit mittendrin oder fast schon auf der Zielgeraden der Karnevalssession. Wir würden auch heute Abend wieder spielen. Ich weiß gar nicht, wo wir spielen würden. Das ist nix. Wir sitzen zuhaus rum und müssen Fernsehen, gucken Fußball - hoffen, dass der FC vielleicht gewinnt - und schlagen uns ein bis die Zeit tot. Wobei wir ja nicht ganz untätig sind.
Wir verständigen uns doch regelmäßig über Zoom-Konferenzen und so, wir müssen ja irgendwie in Verbindung bleiben und müssen gucken wie die Zukunft aussieht. Es geht ja irgendwie weiter. Da müssen wir schon dran bleiben.
DOMRADIO.DE: Machen SIe dann auch zu Hause Musik im Moment?
Lückerath: Ja, ich muss ein bisschen üben. Ich halte mich durch tägliches Üben einigermaßen fit, so gut das geht. Am besten ist natürlich die Spielerei. Wenn wir spielen würden, wie wir es nun mal so machen würden, bräuchte ich nicht zu üben, weil du eh jeden Abend spielst. Jetzt musst du sehen, dass du den Anschluss nicht verpasst und irgendwie dranbleibst. Ich habe manchmal das Gefühl, ich vergesse die Harmonien. Wie war das nochmal? Also wenn man so lange Zeit aus der Sache raus ist, ist das wirklich wie - nicht wie ein Neuanfang, aber es hat irgendwie was Besonderes. Nichts Automatisches, nichts Routinemäßiges.
DOMRADIO.DE: Es war ja besonders blöd, dass Corona dem 50. Jubiläum der Bläck Fööss einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Lückerath: Wir hatten so viele schöne Sachen vor. Wir hatten vor, im Dom ein schönes großes Konzert zu machen, wo wir unsere Jugendarbeit darstellen wollten. Das wäre sehr schön. Und dann hatten wir vorm Dom - auf dem Rocalliplatz - drei große Konzerte geplant im Juli und die wären auch wunderbar geworden, waren alle ausverkauft. Da wären so verschiedene Sachen auf uns zugekommen. Davon mussten wir uns schweren Herzens trennen. Man wollte das erst nicht wahrhaben. Aber dann wurde die Sache immer gewisser. Und ja, inzwischen hat man sich schon daran gewöhnt und wir planen schon für das kommende Jahr.
Das Gespräch führte Tommy Millhome.