Venedig begeht am Donnerstag den 1.600. Jahrestag seiner Gründung. Die eigentlichen Festlichkeiten wurden jedoch aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben bzw. sollen im Lauf der nächsten zwölf Monate stattfinden, wie es auf der Website www.1600.venezia.it heißt. Am Donnerstag beschränken sich die Feiern in der italienischen Lagunenstadt demnach auf einen Gottesdienst mit Erzbischof Francesco Moraglia um 11 Uhr im Markusdom sowie das gemeinsame Geläut von allen Kirchtürmen um 16 Uhr.
Ein Gelübde stand am Anfang
Der Legende nach wurde das erste Gebäude in Venedig inmitten der Völkerwanderung als Folge eines Gelübdes zur Rettung aus einer Feuersbrunst errichtet: Am 25. März 421 soll um 12 Uhr der Grundstein für die Kirche San Giacomo auf der Laguneninsel Rialto gelegt worden sein. Auf dieser Insel, die etwas höher liegt und deshalb Rivus Altus (Hohes Ufer) hieß, dürfte sich auch die erste Siedlung der Stadt befunden haben. Es folgten im Lauf der Zeit Siedlungen auch auf den anderen Inseln im Umkreis, wobei die ersten Bewohner Geflüchtete gewesen sein dürften, die sich dort 408 vor den Westgoten Alarichs in Sicherheit brachten.
Die Jubiläumsveranstaltungen der von wiederholten Überschwemmungen und zuletzt Corona, dem totalen Erliegen des Tourismus und damit auch einer Wirtschaftskrise gezeichneten Stadt sollen bis 2022 fortgesetzt werden. Nach einem Aufruf des Veranstaltungskomitees wurden 235 Vorschläge eingereicht, wie es hieß. Hervorgehoben werden soll dabei die Dimension Venedigs als Stadt am Wasser. Darauf verweisen auch die Nautik-Messe vom 29. Mai bis 6. Juni sowie die Architektur-Biennale ab 22. Mai. Beide Veranstaltungen sollen nach aktuellem Stand stattfinden.