In einem am Ostersonntag im Vatikan veröffentlichten Beileidsschreiben des Papstes lobte Franziskus den verstorbenen Kardinal dafür, dass er "mutig für die Verteidigung der Demokratie und die Förderung der Menschenrechte" eingetreten sei. Bis ins hohe Alter habe Tumi "im Dienst des Friedens und der Versöhnung" gestanden.
Wie örtliche Medien berichten, starb der frühere Erzbischof von Douala in der Nacht auf Samstag im Alter von 90 Jahren in einer Klinik. Er galt als einer der profiliertesten Vertreter der katholischen Kirche Kameruns.
Ein politischer Kardinal
Geboren am 15. Oktober 1930 im kamerunischen Kikaikelaki, studierte Tumi Theologie und Philosophie an Seminaren in Nigeria, Lyon und Freiburg. 1966 erhielt er die Priesterweihe und wirkte mehrere Jahre als Seelsorger in der Erzdiözese Bamenda. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1979 zum Bischof von Yagoua und fünf Jahre später zum Erzbischof von Garoua. 1988 verlieh ihm der Papst die Kardinalswürde und übertrug ihm 1991 die Verantwortung für das Erzbistum Douala.
Tumi ergriff immer wieder dezidiert Partei für die politische Opposition in Kamerun und galt als einer der energischsten Gegner von Langzeitpräsident Paul Biya, dessen gewaltsamen Kampf gegen Separatisten er kritisierte.
Einflussreicher Bischof
Von 1985 bis 1991 war Tumi Präsident der kamerunischen Bischofskonferenz sowie von 1990 bis 1994 Präsident des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar. Tumi ergriff immer wieder dezidiert Partei für die politische Opposition in Kamerun und galt als einer der energischsten Gegner von Langzeitpräsident Paul Biya, dessen gewaltsamen Kampf gegen Separatisten er kritisierte.
Im Oktober 2005 sorgte er für Aufsehen, als er in einer Aussage die Verwendung von Kondomen für Verheiratete guthieß, wenn ein Ehepartner HIV-infiziert ist, um die Ansteckung des anderen Ehepartners zu verhindern. 2005 war der Kardinal beim Konklave in Rom dabei. Der damals gewählte Papst Benedikt XVI. nahm Tumis altersbedingtes Rücktrittsgesuch im Jahr 2009 an.