Trotz aller Bemühungen der vergangenen Jahre wie Prävention, Intervention, Anerkennungsleistung, gemeinsame Erklärungen, juristische Gutachten kann sich die katholische Kirche nur schwer aus dem Missbrauchsstrudel befreien, in dem sie gefangen ist. Missbrauch in der Gestalt sexualisierter Gewalt wie auch Machtmissbrauch und geistlicher Missbrauch treten immer wieder neu zutage. Bei den Opfern führt dies zu schweren Traumatisierungen. Dafür tragen neben den Tätern auch die Vertreter des ermöglichenden Systems die Verantwortung. Aus dieser Überzeugung leitet Wolfgang Reuter, Inhaber des Lehrstuhls für Pastoralpsychologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, seine These ab, dass die Kirche in ihrer derzeitigen Gestalt ein traumaförderliches System darstellt.
Seinen Vortrag hielt Prof. Reuter im Rahmen der mittwochsgespräche im September 2021 im Maxhaus Düsseldorf.