"Halten Sie Ihre Hand immer zur islamischen Welt ausgestreckt und bauen Sie Brücken der Harmonie, um der Welt zu zeigen, dass ein Zusammenleben in Frieden unter 'anderen' nicht nur möglich, sondern auch schön ist", sagte Dschihad Jussef im Interview des italienischen Pressedienst SIR an diesem Samstag.
Pater Dall'Oglio bis heute spurlos verschwunden
Der neue Obere der syrisch-katholischen Ordensgemeinschaft von Deir Mar Musa, der für drei Jahre zum Oberen der Gemeinschaft von vier Ordensbrüdern, vier Ordensschwestern sowie einer Novizin berufen wurde, möchte dabei das Erbe des Gründers, Paolo Dall'Oglio, weitertragen. Der italienische Geistliche Dall'Oglio verschwand 2013 im Osten Syriens, als er helfen wollte, Geiseln aus der Gewalt der Terrormiliz "Islamischer Staats" (IS) zu befreien. "Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Gemeinwohl aller", so Jussef.
So engagiere sich die Gemeinschaft etwa für den Erhalt der Artenvielfalt. "Oder wir arbeiten gemeinsam mit der Gemeinde Nbek und einer lokalen Nichtregierungsorganisation daran, die Mülldeponie, die sich während des Krieges unkontrolliert ausgebreitet hat, wieder einzudämmen", sagte Jussef. Auch im Bildungssektor sei die Gemeinschaft aktiv. So gebe es einen Kindergarten und Projekte mit Schülern und Studenten.
Am Ausläufer des Qalamoun-Gebirge
Deir Mar Musa al-Habaschi, das Kloster des heiligen Mose von Abessinien, liegt am östlichen Ausläufer des Qalamoun-Gebirges etwa 80 Kilometer nördlich von Damaskus. Das Kloster wurde in den 1980er-Jahren von Dall'Oglio aufgebaut und gehört seit den 1990er-Jahren zur syrisch-katholischen Kirche.