Experten befürchten trotz Appellen der Behörden zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen einen Anstieg von Covid-19-Infektionen, wenn die Menschen massenhaft in die Tempel strömen und in den Straßen ausgelassen feiern, berichteten indische Medien (Donnerstag).
Corona-Beschränkungen verlängert
Die Regierung in Neu Delhi habe trotz sinkender Zahlen von Neuinfektionen die aktuellen Corona-Beschränkungen bis 30. November verlängert. Die Behörden seien angewiesen, die Maßnahmen strikt durchzusetzen und Beamte persönlich haftbar zu machen. Am mehrtägigen Fest Diwali feiern die Hindus weltweit den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. In Nordindien ist Diwali gleichzeitig der Neujahrstag.
Auch in Indiens mehrheitlich muslimischen Nachbarstaat Pakistan feiert die unterdrückte Hindu-Minderheit Diwali. In Karachi besuchte am Vorabend des Lichterfestes der ehemalige katholische Bischof der Diözese, Kardinal Joseph Coutts, den größten Hindu-Tempel der Hafenstadt. Pakistanischen Medien sagte der Kardinal, dass die Differenzen zwischen den Religionsgemeinschaften leider zunähmen. "Wir sollten uns zusammentun, um Liebe und Einheit zu fördern", so Coutts.
Aufrufe zu friedlichem Miteinander
Appelle zu friedlichem Miteinander der Religionen standen auch im Mittelpunkt der Diwali-Botschaft des pakistanischen Bürgerrechtlers Samson Salamat. "Ich bete und hoffe, dass Diwali Extremismus und Intoleranz beendet und Mäßigung fördert", schrieb der katholische Vorsitzende der interreligiösen Rawadari Tehreek (Bewegung für Toleranz) auf Facebook.
In der vergangenen Woche hatte der Vatikan den Gläubigen zum Diwali-Fest gratuliert. Er rief Christen und Hindus auf, in der Pandemie geschwisterlich beieinanderzustehen. Indiens Premierminister Narendra Modi lud Papst Franziskus bei ihrer jüngsten Begegnung im Vatikan offiziell zu einem Besuch in Indien ein.
In Indien ist die massive Luftverschmutzung durch das traditionelle Abbrennen von Feuerwerkskörpern während des mehrtägigen Diwali auch ein großes Umweltproblem. Laut Medienberichten wurden in weiten Teilen des Landes Verkauf und Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten. Auch ohne Feuerwerk war am Donnerstag die Luftverschmutzung in der Hauptstadt Neu Delhi auf Grund einer Inversionswetterlage und fast völliger Windstille extrem hoch.