Nach einer aktuellen Untersuchung des Gallup-Instituts machen sich inzwischen auch die älteren Katholiken beim Kirchgang rar. Die Daten, die zwischen 2014 und 2017 erhoben wurden, bedeuten einen Rückgang von 45 Prozent beim sonntäglichen Messbesuch im Vergleich zum Erhebungszeitraum zwischen 2005 und 2008. 1955 hatte Gallup noch einen durchschnittlichen Messebesuch von 75 Prozent unter den US-Katholiken ausgemacht.
Da insbesondere die jungen Katholiken nur noch unregelmäßig die Messe aufsuchen, geht Gallup davon aus, dass die Gottesdienste in Zukunft noch spärlicher besucht werden als aktuell. Vor allem in den 1970er Jahren hatten US-Katholiken die Kirchen deutlich seltener besucht als zuvor. Danach hatte sich der Abwärtstrend verstetigt, aber auch verlangsamt.
US-Priester fordern mehr Gewicht auf pastoraler Ausbildung
Die Vereinigung der US-amerikanischen katholischen Priester (AUSCP) fordert bei der derzeitigen Reform eine stärkere Ausrichtung auf die pastoralen Aspekte des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). In einem am Donnerstag von "National Catholic Reporter" veröffentlichen Schreiben an den Kardinal von Newark, Joseph Tobin, der in der Bischofskonferenz für die Priesterausbildung zuständig ist, heißt es, die Priester sollten stärker darauf vorbereitet werden, "sich als Diener Gottes und des Gottesvolks zu sehen".
Die Interessenvertretung der katholischen Geistlichen beanstandet, die aktuelle Priesterausbildung sei "zu sehr auf geistliche, philosophische und theologische Abstraktionen fokussiert". Stattdessen sollten die pastoralen Akzente des Konzils zum tragenden Fundament der Ausbildung werden.
Ein reformierter Ausbildungskanon für die US-Priester soll voraussichtlich im November 2019 der Generalversammlung der US-Bischofskonferenz präsentiert werden. Die 2011 gegründete Priesterorganisation hat ihren Sitz in Ohio. Ihr gehören rund 1.200 Priester an.