Der katholische Theologe Casper widmete sich vor allem der jüdischen und christlichen Religionsphilosophie. In seinen Publikationen setzte er sich mit dem Denken von Welte, Martin Heidegger, Franz Rosenzweig und Emmanuel Levinas auseinander.
Der französische Philosoph Jean Greis hob Caspers Leidenschaft des Denkens für die Phänomene Sprache, Zeit und Religion hervor. 1995 ernannte die Katholische Universität von Paris Casper zum Ehrendoktor. Sie würdigte damit seine Verdienste um das Gespräch zwischen der deutschen und französischen Philosophie. Wichtige Impulse setzte Casper im jüdisch-christlichen Dialog.
Neues Buch zur "Rose der Barmherzigkeit"
Kurz vor seinem 90. Geburtstag veröffentlichte Casper nun eine kunsthistorische und theologische Beschreibung der "Rose der Barmherzigkeit", eine der ältesten und bedeutendsten Glasmalereien im Freiburger Münster. Die sechsteilige Fensterserie aus dem frühen 13. Jahrhundert illustriert Barmherzigkeit als wichtigste Tugend des Menschen. Casper interpretiert die Hilfe und Zuwendung zu Notleidenden als zentrale "Kraft der Seele, um wirklich Mensch zu sein".