Indigene besetzen Papstbotschaft in Bogota

"Humanitäre Zufluchtsstätte"

Indigene Demonstranten haben in Kolumbien die päpstliche Botschaft besetzt. Laut dem Sender "Blu Radio" erklärten die vermummten Aktivisten das Botschaftsareal in der Hauptstadt Bogota zu einer "humanitären Zufluchtsstätte".

Kathedrale in Bogota / © Nowaczyk (shutterstock)

Die Besetzung der Nuntiatur sei Teil einer landesweiten Mobilisierung für den Fortbestand der bedrohten indigenen Territorien, erklärte ein Vertreter der Aktivisten.

Humanitären Notstand beenden

Der humanitäre Notstand und das Treiben von Paramilitärs müssten beendet werden, forderten die Demonstranten weiter. "Wir verteidigen Lebensgrundlagen für die Menschen – und nicht für transnationale Konzerne. Wir brauchen jetzt Lösungen", forderte ein Sprecher.

Die Vermummten appellierten an die Regierung von Präsident Gustavo Petro, die dramatische Sicherheitslage in den indigenen Gebieten zu verbessern, besonders in den Unruheprovinzen Cauca und La Guajira.

Kirche in Bolivien

Von den knapp 12 Millionen Einwohnern Boliviens sind nach offiziellen vatikanischen Angaben 82,5 Prozent Katholiken. Die katholische Kirche in Bolivien besteht aus 27 Bistümern und Bistums ähnlichen Verwaltungseinheiten. Sie unterhält landesweit rund 1.800 Kindergärten, Schulen, Universitäten und Seminare.

Der Priestermangel ist groß. Je 7.700 Katholiken kommen auf einen Priester; zum Vergleich: in Deutschland sind es 1.500. Der höhere Klerus besteht zu einem beachtlichen Teil aus Weißen; einige Bischöfe sind Europäer.

Franziskus in Bolivien (dpa)
Franziskus in Bolivien / ( dpa )
Quelle:
KNA